Wer Passagen bzw. Materialien aus fremden Texten wörtlich oder sinngemäß in eine eigene schriftliche Arbeit oder ein Referat einbindet, zitiert aus diesen Texten. Hierbei handelt es sich um die Übernahme geistigen Eigentums anderer Personen. Es ist grundsätzlich erlaubt, aus literarischen Werken oder Sachtexten zu zitieren, sofern Sie zwei wichtige Punkte beachten:
Wer diese Regeln nicht beherzigt, kann des Plagiats (engl.: plagiarism), also des Diebstahls geistigen Eigentums, bezichtigt werden. Im Folgenden wird dargestellt, wie man korrekt zitiert. Zuvor soll jedoch kurz erläutert werden, wozu Zitate dienen.
Besteht die Aufgabe darin, das Setting oder die Hauptfigur eines Romans zu beschreiben, so ist es sinnvoll, Passagen aus diesem Text (Primärliteratur) aufzugreifen, um die eigene Darstellung zu veranschaulichen. Des weiteren können Sie Ihre Argumentation auch mit Zitaten aus der literaturwissenschaftlichen Fachliteratur (Sekundärliteratur) unterstützen. Für eine Arbeit über das britische oder US-amerikanische Bildungssystem finden sich die passenden Belege in der entsprechenden Fachliteratur. Insbesondere bei der Angabe von Daten (z. B. Schülerzahlen, Bildungsausgaben usw.) sollten Sie stets die verwendete Quelle angeben.
Zitate – egal ob aus literarischen Werken oder Sachtexten – haben die Aufgabe:
Die Verwendung von Zitaten im eigenen Text bedeutet auch, sich auf Experten eines Fachgebietes oder auf Augenzeugen bzw. Zeitgenossen zu berufen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen direkten bzw. wörtlichen Zitaten und indirekten bzw. nicht-wörtlichen Zitaten.
Beim direkten Zitat werden die entsprechenden Textstellen (also Wortgruppen, Sätze oder Abschnitte) wortwörtlich aus dem Originaltext übernommen.
Ein direktes Zitat wird durch die Verwendung von doppelten Anführungszeichen („direktes Zitat“ bzw. “direktes Zitat”) kenntlich gemacht. Dabei sind Rechtschreibung und Zeichensetzung aus dem Original zu übernehmen. Des weiteren ist das Zitat den Regeln entsprechend in den eigenen Satz einzufügen bzw. einzubinden.
BEISPIEL: The home of Bilbo Baggins, one of the main characters in TOLKIEN's The Hobbit, is described as “a hole in the ground”. |
Anführungszeichen | |
„...“ im deutschen Schriftbild “...” die im Englischen gebräuchlichen quotation marks |
Obwohl ein direktes Zitat wortwörtlich übernommen wird, ist es dennoch möglich, gewisse Modifikationen (z. B. Erläuterungen oder Veränderungen des Wortlautes) vorzunehmen. Selbstverständlich ist auch dies kenntlich zu machen; die Veränderung wird in eckige Klammern [ ] eingeschlossen. Eine Veränderung des Wortlauts ist erforderlich, wenn das Zitat der grammatischen Struktur des eigenen Satzes angepaßt werden muss.
BEISPIEL: After he was released from prison NELSON MANDELA held a speech in which he pointed out that he “ha[d] cherished the ideal of a democratic and free society in which all persons live together in harmony and with equal opportunity.” |
Es ist außerdem möglich, Auslassungen vorzunehmen. Wörter, Satzteile oder Sätze können weggelassen werden, wenn dadurch der Sinn der zitierten Quelle nicht entstellt wird. Auslassungen sind durch drei Punkte in eckigen Klammern […] kenntlich zu machen.
BEISPIEL: AITCHISON argues that “language [...] seems to be a highly developed form of animal signalling.” |
In diesem Beispiel wurde beim Zitieren der im Original vorkommende Teilsatz “as we have seen” nicht in das Zitat übernommen.
Enthält der zu zitierende Text Fehler, so sind diese mit zu übernehmen, falls die fragliche Stelle nicht ausgelassen werden kann. Ein Fehler oder ein falsch benutztes Wort im Zitat sind ebenfalls zu kennzeichnen. Dies geschieht durch Einfügung von [sic!] direkt hinter dem Fehler.
Ist die zu zitierende Textstelle kürzer als drei Zeilen im eigenen Text, so wird das Zitat direkt in den eigenen Satz integriert. Dabei sind Anführungszeichen zu verwenden. Überschreitet die zitierte Passage drei Textzeilen im eigenen Text, wird das Zitat nach einem Doppelpunkt, ohne Anführungsstriche, eingerückt und mit einfachem Zeilenabstand einfügt.
BEISPIEL: TOLKIEN characterises the Bagginses as follows:
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Wenn Sie nur zwei Zeilen aus einem Gedicht zitieren, so können Sie diese direkt in den eigenen Text integrieren. Dabei wird das Versende mit einem Schrägstrich markiert.
BEISPIEL: The last two lines of Shakespeare's Sonnet 73, “This thou perceiv'st, which makes thy love more strong,/ To love that well which thou must leave ere long.”, serve the function of summarising the whole poem. |
Das nicht-wörtliche Zitat wird auch als Paraphrase oder sinngemäßes Zitat bezeichnet. Bei einer Paraphrase wird die Passage in eigenen Worten wiedergegeben, wobei die Bedeutung nicht verändert wird. Dabei sind grundsätzlich keine Anführungsstriche zu benutzen. Da man aber auch zu indirekten Zitaten die jeweilige Quelle angeben muss, beginnt die Quellenangabe mit
Es ist sehr wichtig, ein wörtliches oder sinngemäßes Zitat als solches kenntlich zu machen. Ebenso unerlässlich ist die Angabe der Quelle, aus der das verwendete Zitat stammt. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten eine Quelle anzugeben.
Die amerikanische Zitierweise: Die Quellenangabe erfolgt direkt hinter dem wörtlichen oder sinngemäßen Zitat in runden Klammern. Dabei sind stets folgende Informationen anzugeben: Verfassername Jahr, Seite.
Die deutsche Zitierweise: Bei dieser Zitierweise erfolgt die Quellenangabe in einer Fußnote am Ende der Seite. Bei der ersten Angabe der Quelle sind folgende Informationen erforderlich: Vorname Nachname, Titel kursiv (Ort: Verlag, Jahr), Seite. Bei einem weiteren Zitat aus demselben Werk gibt man an: Nachname, evtl. Kurztitel, Seite.
Bei beiden Arten der Quellenangabe ist jedoch zusätzlich noch ein ausführliches Literaturverzeichnis erforderlich.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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