Individuen einer Population konkurrieren bei der Realisierung ihrer Lebensäußerungen wie Ernährung, Fortpflanzung, Wachstum mit Individuen anderer Populationen sowie mit Individuen anderer Arten im selben Lebensraum.
Im Waldökosystem herrscht ein scharfer Wettbewerb. Waldbäume konkurrieren um die Nährstoffe im Waldboden, um Wasser, Licht und Raum. Eichen, Buchen und Ahorn beschatten mit ihren dichten Kronen die unteren Stockwerke. Lichtliebende Birken und Kiefern weichen der Konkurrenz aus.
Eine Ursache für die unterschiedliche Entwicklung von Pflanzen der gleichen Art ist in der Konkurrenz um Licht zu suchen. So entwickeln im Frühjahr die Buschwindröschen auf Lichtungen etwas größere Blüten und Laubblätter als unter Bäumen (Bild 1).
Tiere sind im Wettstreit um pflanzliche Nahrung, Beutetiere, Brutplätze und Raum. Der Wettbewerb ist umso größer, je ähnlicher die ökologischen Ansprüche der Arten an die Umweltfaktoren sind. Beispielsweise haben Finkenarten ein ähnliches Nahrungsspektrum. Sie verzehren Samen, Früchte, Insekten und konkurrieren miteinander (Bild 2).
Zum Anlegen von Bruthöhlen durch Spechte ist ein alter Baumbestand erforderlich. Sind nur wenige alte Brutbäume vorhanden, dann ist die Konkurrenz um Raum bei den Spechten besonders groß (Bild 3).
Turnier- oder Kommentkämpfe zwischen zwei ranghohen Hirschen laufen als Konkurrenz um Fortpflanzungspartner (Auseinandersetzung um Fortpflanzungspartner) oder Rangordnungsposition nach angeborenen Verhaltensmustern ab (Bild 4).
Bei Massenauftreten von Tieren der gleichen Art (z. B. Insektenlarven nach dem Schlupf) ist das Nahrungsangebot (z. B. Futterpflanze) ein begrenzender Faktor. Dementsprechend ist die Konkurrenz um Nahrung sehr hoch. Entweder ein Teil der Jungtiere siedelt zu einer benachbarten Pflanze um oder bleibt im Wachstum zurück und verhungert (Bild 5).
Wenn zwei Arten die gleichen Umweltansprüche haben, können sie auf längere Zeit gesehen nicht existieren. Hier spricht man dann von einem Konkurrenzausschlussprinzip.
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Stand: 2010
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