Republik Namibia

Namibia grenzt im Norden an Angola und im Nordosten an Sambia, in das er mit dem Caprivizipfel weit hineinreicht. Im Osten sind Botswana, im Südosten und Süden die Republik Südafrika die Nachbarstaaten. Der Westen des Landes wird vom Atlantik begrenzt (Bild 1). Die einstige 1124 km² große südafrikanische Enklave Walfischbai gehört seit 1994 zu Namibia. Die Hauptstadt ist Windhuk.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:824 292 km²
Einwohner:2 Mio.
Bevölkerungsdichte:2 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:1,4 %/Jahr
Lebenserwartung:40 Jahre
Landeshauptstadt:Windhuk
Staatsform:Republik
Sprachen:Englisch, Afrikaans, Sprachen der Bantu u. a. Gruppen, Deutsch
Religionen:Protestanten (62 %), Katholiken (20 %), Anhänger von Naturreligionen
Klima:trockenes, randtropischen Klima
Bodennutzung:Ackerland 0,8 %, Wald 12,7 %, Weideland 64,3 %
Wirtschaftssektoren:
(Anteil der Beschäftigten)
Landwirtschaft 11 %, Industrie 26 %, Dienstleistungen 63 %
Exportgüter:Diamanten, Agrar- und Fischereiprodukte
Bruttoinlandsprodukt:4 271 Mio. US-$ (2003)
Bruttosozialprodukt:1 930 US-$/Einw. (2003)

 

Die Lage Namibias in Südwestafrika

Die Lage Namibias in Südwestafrika

Naturraum

Oberflächengestalt

Das Land gliedert sich von Westen nach Osten in vier Großräume.
Die Wüste Namib erstreckt sich entlang der Atlantikküste. Sie reicht bis an das Meer und ist zwischen 80 und 130 km breit. Sand, Kies und Geröll bedecken die Oberfläche. Im mittleren Teil erheben sich Dünen.
Nach Osten wird die Wüste durch die große Randstufe begrenzt. Sie bildet den steilen Übergang zu den zentralen Hochländern. Zur Randschwelle gehört der höchste Gipfel Namibias, der Brandberg mit 2579 m Höhe.
Die zentralen Hochländer erreichen eine Höhe zwischen 1000 bis 2000 m. Sie werden von Bergländern überragt.
Die Hochländer dachen sich im Osten hin zur abflusslosen Beckenlandschaft der Kalahari mit der Etoschapfanne ab. Letztere ist die größte der Salzpfannen und Vertiefungen, die nur zur Regenzeit Wasser führen.

Gewässer

lle Flüsse Namibias, die ganzjährig Wasser führen, sind Grenzflüsse. Im äußersten Nordosten, dem sogenannte. Caprivi-Zipfel, begleitet der Sambesi streckenweise die Grenze zu Sambia. Die südliche Grenze zu Südafrika verläuft entlang dem Oranje. Im Innern Namibias gibt es nur Flussbetten, die nach starken Regenfällen Wasser führen.

Klima und Vegetation

Das Klima Namibias ist randtropisch und trocken. Große Tages- und jahreszeitliche Temperaturschwankungen sind charakteristisch. Die Winter sind warm, die Sommer außerordentlich heiß, Niederschlagsmengen sind gering. Nur der äußerste Nordosten erhält ausreichende Niederschläge von 600 mm pro Jahr. In der Namib werden nur 50 mm Niederschlag gemessen. Regen fällt fast nie. Die Werte resultieren aus dem vom Atlantik kommenden Nebel. Es gibt bis zu 200 Nebeltage im Jahr.
Die vorherrschenden Vegetationsformen in den zentralen, östlichen und nordöstlichen Regionen ist die Dornstrauchsavanne. Der Norden und Nordosten wird von Trockensavanne beherrscht. Im äußersten Süden und an der Küste finden sich Wüsten und Halbwüsten. Fauna und Flora des Landes werden in mehreren Nationalparks geschützt. Eines der reichsten Wildschutzgebiete Afrikas ist der Etoscha-Nationalpark.

Bevölkerung

In Namibia leben elf verschiede ethnische Gruppen. Den größten Anteil haben die Bantuvölker, vor allem die im Norden lebenden Ovambo oder Ambo. Zu den Herero zählen die Hottentotten. Die Buschleute gelten als Ureinwohner des Landes. Etwa 6 % der Bevölkerung sind Weiße, davon sind 30 % deutscher Abstammung. Namibia war bis 1918 deutsche Kolonie. Die Protestanten sind die größte Glaubensgemeinschaft mit rund 60 %. Naturreligionen und traditionelle Kulte haben auch heute noch eine große Anhängerschaft. Amtssprache ist Englisch. Daneben werden Afrikaans und Bantusprachen gesprochen, in einigen Regionen auch Deutsch.
Namibia gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Die dünne Besiedlung hat zur Folge, dass für viele Kinder der Weg zur nächsten Schule zu weit ist. Trotz Schulpflicht liegt die Analphabetenrate bei etwa 20 %. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten.

Wirtschaft

Namibias Wirtschaft ist noch weitgehend von der Republik Südafrika abhängig. Mit ihr besteht eine Zoll- und Währungsunion. Die reichen Bodenschätze und der Bergbau sind Namibias wichtigster Wirtschaftsfaktor. Das Land ist weltweit einer der größten Förderer von Diamanten und Uran. Daneben gibt es reiche Vorkommen an Silber, Blei, Kupfer, Zinn und Wolfram.
Von der Landwirtschaft leben etwa 30 % der Bevölkerung. Nur etwa 1 % der Landesfläche kann für Ackerbau genutzt werden. Zur Selbstversorgung werden Weizen, Mais, Sonnenblumen, Hirse und Gemüse angebaut. Wichtigster Bereich ist die Viehwirtschaft mit Rinder-, Schaf- und Ziegenzucht. Die Fischerei war lange von großer Bedeutung. Seit den siebziger Jahren machen sich die Folgen der jahrzehntelangen Überfischung negativ bemerkbar. Inzwischen wurden die Fangquoten gesenkt, damit sich die Fischbestände erholen können.
Die Industrie ist noch wenig entwickelt. Wichtigste Zweige sind Erzverhüttung, Fisch- und Fleischverarbeitung, Metall-, Textil- und Lederindustrie sowie Salzgewinnung.
Exportiert werden vor allem Diamanten, Uran, Kupfer, Blei, Rinder und Karakulfelle sowie Fisch und Fischprodukte. Die wichtigsten Handelspartner sind die Republik Südafrika, Großbritannien, Deutschland und die USA. Die Hauptstadt Windhuk hat einen internationalen Flughafen.

Aus der Geschichte

Archäologische Funde weisen nach, dass Namibia schon seit 25000 Jahren bewohnt ist. Seit mindestens 11000 Jahren leben Buschmenschen in diesem Gebiet. Von ihnen stammen Felsmalereien, die ältesten Kunstwerke im südlichen Afrika.
Ende des 15. Jahrhunderts landeten erstmals Portugiesen an der Küste.
Im 17. und 18. Jahrhundert wanderten von Norden Herero ein. Es kam zu Auseinandersetzungen.
Im Jahre 1883 erwarb der deutsche Kaufmann LÜDERITZ den Küstenstreifen zwischen Oranjemündung und dem 22sten Grad südlicher Breite. Es wurde 1884 zum Schutzgebiet Deutsch-Südostafrika.
Die deutsche Kolonialherrschaft über Namibia begann. 1893 ließen sich erstmals weiße Siedler in großer Zahl bei Windhuk nieder. Die schwarzen Völker lehnten sich gegen die Kolonialherren auf. Die Aufstände wurden streng bestraft.
Um 1900 entdeckte man reiche Diamantenvorkommen und die Kolonie erlebte eine wirtschaftliche Blütezeit.
Im ersten Weltkrieg unterlagen die Deutschen dem britischen Südafrikaheer. Namibia fiel 1915 unter den Einflussbereich Südafrikas, als dessen Landesteil es behandelt wurde.
Der Befreiungskampf Namibias gegen das südafrikanische Regime währte bis zu seiner Unabhängigkeit 1990. Namibia gehört zu den jüngsten unabhängigen Staaten Afrikas. Anders als in den anderen südafrikanischen Ländern kam es nach Erreichen der Unabhängigkeit zu keinen größeren Konflikten zwischen der schwarzen und weißen Bevölkerung.

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