Der Staat Senegal grenzt im Westen an den Atlantik, im Norden und Nordosten an Mauretanien, sein östlicher Nachbar ist Mali. Im Süden grenzt Senegal an Guinea und Guinea-Bissau. Im südlichen Landesteil umschließt Senegal den Staat Gambia, der eine Enklave bildet (Bild 1). Die Hauptstadt ist Dakar.
Die Lage des Senegal in Afrika
Die Oberflächengestalt Senegals wird durch die beiden Großlandschaften Sudan und Sahel geprägt. Der Sahel ist ein Landschaftsgürtel direkt am Südrand der Sahara (Bild 2). Es ist eine trockene Übergangszone zwischen der Wüste und der feuchten Savanne. Die Sudanzone ist die Großlandschaft zwischen der Sahara im Norden und dem tropischen Regenwald im Süden.
Der größte Teil Senegals besteht aus Küstentiefland an den Flüssen Senegal und Gambia. Es steigt landeinwärts auf bis zu 40 m an. Ausläufer des Tafelgebirgslandes Fouta-Djalon reichen im Südosten mit Höhen bis zu 400 m in das Land hinein. Die rund 500 km lange Küste ist wenig gegliedert und flach, z. T. versumpft. Im Süden wird die Küstenlinie Senegals von der Enklave Gambia unterbrochen.
Das Land Senegal trägt seinen Namen nach dem mehr als 1000 km langen Fluss Senegal, der auf weite Strecken die Nord- und Nordostgrenze des Landes markiert. Er ist zugleich die Grenze zwischen Schwarzafrika und den sogenannten weißen Ländern des Kontinents im Norden.
Sahelzone
Der Norden des Landes ist im Bereich der Sahelzone von Trockenklima geprägt, in dem von Juli bis Oktober eine kurze Regenzeit einsetzt. Das Klima im Süden wird als randtropisches Klima bezeichnet. Hier ist die sommerliche Regenzeit lang. Die Niederschlagsmengen sind fünfmal so hoch wie im Norden. Die mittleren Temperaturwerte liegen über 20 °C (Bild 3).
Der Niederschlagsmenge entsprechend unterscheidet sich die Vegetation innerhalb des Landes. In der Sahelzone im Norden herrscht Dornstrauchsavanne vor, im Inneren des Landes Trockensavanne. Im Süden Senegals wächst Feuchtwald, der nach Norden hin in Feuchtsavanne übergeht. Die Landschaft südlich des Gambiaflusses ist von Mangrovensümpfen geprägt.
Fläche: | 196 722 km² |
Einwohner: | 10,3 Mio. |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einw./km² |
Bevölkerungswachstum: | 2,4 %/Jahr |
Lebenserwartung: | 52 Jahre |
Landeshauptstadt: | Dakar |
Staatsform: | Republik |
Sprachen: | Wolof, Französisch, Mandesprachen, Serer, Diola, westatlantische Sprachen |
Religionen: | Muslime 92 %, Christen 2%, Anhänger von Naturreligionen |
Klima: | randtropisches Klima mit langer sommerlicher Regenzeit |
Bodennutzung: | Ackerland 27,2 %, Wald 30,9 %, Weideland 29,7 % |
Wirtschaftssektoren: (Anteil der Beschäftigten) | Landwirtschaft 1 %, Industrie 25 %, Dienstleistungen 57 % |
Exportgüter: | Frischfisch, verarbeiteter Fisch, chemische Produkte, Erdnussöl |
Bruttoinlandsprodukt: | 6 496 Mio. US-$ (2003) |
Bruttosozialprodukt: | 540 US-$/Einw. (2003) |
Klimadiagramm von Dakar
In Senegal leben überwiegend sudanide Volksstämme. Die größte ethnische Gruppe sind die Wolof mit 33 % der Bevölkerung. Ihre Sprache ist Umgangssprache. Sie leben vorwiegend im Nordwesten des Landes. Serer, Fulbe und Tukulor sind weitere sudanide Völker. Franzosen und Libanesen bilden eine Minderheit von Nichtafrikanern im Land.
Die Bevölkerungsdichte ist recht gering. Fast ein Viertel der Senegalesen lebt in den Ballungszentren um die Hauptstadt Dakar, einer Millionenstadt. Thiès, Kaolack, Rufisque und Saint-Louis sind Städte mit mehr als 100000 Einwohnern.
Der Islam ist die einigende Religion Senegals. Über 90 % der Bevölkerung sind Muslime.
Das Durchschnittsalter ist sehr niedrig. Über 40 % der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die Analphabetenrate ist mit rund 65 % hoch.
Der Hauptversorgungszweig Senegals ist die Landwirtschaft. Rund die Hälfte des Landes wird für Ackerbau und Weidewirtschaft genutzt. Für den Export werden vor allem Erdnüsse und Baumwolle angebaut. Hirse, Zuckerrohr, Reis, Mais, Maniok, Gemüse und Früchte dienen der Eigenversorgung. Im Norden und Nordosten des Landes werden Rinder, Schafe und Ziegen von Nomaden gehalten. Die Küstenfischerei ist von großer Bedeutung für den Export.
Das Land besitzt große Phosphatvorkommen, die abgebaut werden. Die Bedeutung der Industrie wächst ständig. Wichtige Industriezweige sind Nahrungsmittel-, Textil-, Metall- und chemische Industrie. Haupthandelspartner ist Frankreich.
Der Fremdenverkehr ist eine wichtige Devisenquelle. Er spielt besonders an der Küste und in den fünf Nationalparks eine Rolle. Die Hauptstadt Dakar hat einen der größten Seehäfen Westafrikas und einen internationalen Flughafen. Das Land ist durch Straßen und Eisenbahnen erschlossen.
In der Mitte des 15. Jh.: Portugiesen und Niederländer errichten Handelsniederlassungen.
Seit dem 17. Jh.: Französische Kolonie
1895: Senegal wird Teil von Französisch-Westafrika.
1960: Unabhängigkeit von Frankreich
Seit Beginn der 80er Jahre: Ethnische Konflikte um die Unabhängigkeit der Südprovinz Casamance mit bürgerkriegsähnlichen Unruhen. Ein mehrfach geschlossener Waffenstillstand wurde gebrochen. Der Konflikt ist noch nicht geregelt.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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