Johannesburg liegt südlich des südlichen Wendekreises in einer Höhe von 1750 m auf den südlichen Ausläufern des Höhenzuges Witwatersrand (Bild 1). Das Klima ist randtropisch. Passatwinde bringen feuchte Luft vom Indischen Ozean. Die meisten Niederschläge fallen im Sommer von November bis März. Durch seine Höhenlage hat Johannesburg ein für Europäer angenehmes Klima.
Die Stadt selbst hat über 3,8 Mio. geschätzte Einwohner (2007), der städtische Großraum dagegen ist Lebensraum für fast 8 Mio. Menschen und bildet den größten Siedlungsraum im gesamten südlichen Afrika.
Lage Johannesburgs in Südafrika
Johannesburg ist das Handels- und Finanzzentrum Südafrikas. Das bedeutendste Industriegebiet der Republik Südafrika ist der Ballungsraum Witwatersrand um Johannesburg und Pretoria. Etwa die Hälfte der gesamten Industrieprodukte stammt von hier. Bedeutung haben Diamantenschleifereien, Maschinenbau, Textil-, Leder- und Nahrungsmittelindustrie sowie die chemische Industrie.
Witwatersrand ist ebenfalls das zentrale Bergbaugebiet. Es werden Mangan, Uran, Asbest und Eisenerz sowie Gold abgebaut. Die meisten Goldminen, die einst die Goldsucher anlockten, sind jedoch geschlossen.
Johannesburg ist anglikanischer und katholischer Bischofssitz. Mit zwei Universitäten, mehreren Forschungsinstituten, Museen und Kunstgalerien ist es ein Kultur- und Bildungszentrum. Die Stadt ist Börsen- und Messestandort. Als Verkehrsknotenpunkt besitzt Johannesburg mehrere Flughäfen, darunter Jan Smuts, den größten Flughafen Südafrikas.
Die 1886 als Goldgräbersiedlung entstandene Stadt hat einen schachbrettartigen Grundriss. Die Abraumhalden der Goldminen im Süden wurden aufgearbeitet und begrünt. Das Stadtbild ist von Hochhäusern und Geschäftsvierteln im Zentrum sowie von wohlhabenden Vorstädten geprägt.
Im Südwesten der Stadt liegt Soweto, eine Wohnstadt für geschätzte 3,5 Mio. Schwarze. Soweto ist eine Schlafstadt. Es gibt kaum Läden oder öffentliche Einrichtungen. Die Unterkünfte werden noch heute unkontrolliert gebaut.
1976 war Soweto Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Schwarzen und Polizeitruppen des Apartheidstaates. Lange hat Südafrika eine Politik der Rassentrennung, Apartheid, zwischen Schwarzen und Weißen betrieben. Sie führte eine räumliche und gesellschaftliche Trennung zwischen Schwarzen und Weißen herbei und verstärkte die ungleiche Verteilung des Reichtums zugunsten der Weißen. In den Siedlungen der Schwarzen, den Townships, kam es zu extrem schlechten Lebensbedingungen.
Nach dem Ende der Apartheid 1994 ließ sich die rassisch getrennte Nutzung öffentlicher Einrichtungen relativ schnell beseitigen. Die Überwindung der räumlichen Trennung in den Wohn- und Siedlungsgebieten erweist sich jedoch unter anderem in Soweto als problematisch. Die Townships dürften in dieser Form nicht mehr existieren, doch müssen ihre Bewohner auch in Zukunft einen Wohnplatz haben. Nur eine kleine Minderheit von Besserverdienenden wird den Sprung in eine attraktivere Wohngegend schaffen. Hinzu kommt, dass nach Aufhebung der Rassentrennung viele Menschen aus den Homelands, den gesonderten Siedlungsgebieten Südafrikas für Schwarze, in die Städte ziehen. Auf der Suche nach Arbeit ziehen sie in die Townships und verschärfen noch weiter das ungelöste Problem einer räumlichen Trennung von Schwarz und Weiß.
Während Kapstadt auf einem Versorgungsstützpunkt für Segelschiffe auf dem Weg nach Indien bereits im Jahre 1652 gegründet wurde, geht Johannesburg auf eine Goldgräbersiedlung von 1886 zurück. In jenem Jahr stieß der Australier GEORGE HARRISON im Gebiet von Johannesburg auf Gold.
Gold- und Diamantenfunde entfachten 1899 einen Krieg zwischen England und den Burenrepubliken, da die Engländer wirtschaftliche Interessen an der Ausbeutung der Bodenschätze hatten.
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