ALBAN BERG wurde am 09.02.1885 als Sohn einer gutbürgerlichen Familie in Wien geboren. Neben seiner Begeisterung für die Literatur begann BERG im Alter von 15 Jahren mit ersten autodidaktischen Kompositionsversuchen. Von 1904 an war er sechs Jahre lang Schüler von ARNOLD SCHÖNBERG (1874–1951), der ihn in Harmonielehre und Komposition ausbildete.
Während seiner ersten beiden Studienjahre war BERG noch als Beamter in der Niederösterreichischen Statthalterei tätig, widmete sich jedoch ab 1906 ausschließlich der Musik. Nachdem SCHÖNBERG 1911 Wien in Richtung Berlin verließ, arbeitete BERG für seinen Lehrer und Mentor; u.a. fertigte er
Nach 3 Jahren Dienstzeit in der österreichischen Armee (1915–1918) und dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte ALBAN BERG nach Wien zurück. Dort war er bis 1921 Vortragsmeister in dem von SCHÖNBERG gegründeten „Verein für musikalische Privataufführungen“ und unterrichtete nun seinerseits.
Mitte der 1930er-Jahre, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland und den systematischen Repressalien gegen „entartete Kunst“, zerfiel die „Zweite Wiener Schule“.
BERGs „Symphonische Stücke aus der Oper ‚Lulu’“ wurden am 30.11.1934 uraufgeführt; das war die vorerst letzte Aufführung seiner Werke. Im Alter von 51 Jahren erlag ALBAN BERG am 24.12.1935 in seiner Geburtsstadt Wien einer Blutvergiftung.
Das Frühwerk ALBAN BERGs umfasst hauptsächlich Kammermusik und Kompositionen für Klavier, die noch während seiner Studienzeit bei ARNOLD SCHÖNBERG entstanden. Herauszuheben ist das „Streichquartett op. 3“ (1910), das als erstes umfangreiches Werk der Atonalität gilt.
Herausragende Bedeutung und Bekanntheit erlangen vor allen Dingen die Werke des späten ALBAN BERG:
Der symmetrisch angelegte, und durch das Dramenfragment GEORG BÜCHNERs (1813–1837) inspirierte, „Wozzeck“ zeigt durch ein reich differenziertes Geflecht von Leitmotiven die Verbundenheit der atonalen Oper zu WAGNERs Musikdrama. Mit seiner Uraufführung am 14.12.1925 erreichte der Komponist auch das große Publikum.
Seine Zwölftonoper „Lulu“ beruht auf personenbezogenen Tonreihen, die es BERG ermöglichen, seine Charaktere
zu selbstständigen musikalischen Sphären zu entwickeln. Die noch nicht vollständig instrumentierte Oper kommt am 30.11.1934 als Fragment in Berlin zur Uraufführung. Ihre endgültige Fassung erhält sie durch die Fertigstellungen des österreichischen Komponisten und Dirigenten FRIEDRICH CERHA (* 1926) und gelangt als Dreiakter 1979 in Zürich zur Uraufführung.
Das kurz vor seinem Tod beendete Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ schrieb BERG für den amerikanischen Geiger LOUIS KRASNER (1903–1995) und widmete es der früh verstorbenen Tochter des befreundeten Ehepaares GROPIUS-MAHLER. Dieses zweisätzige Werk folgt in seiner Unterteilung durch unterschiedliche Tempi den thematischen Absichten eines Requiems. Als Solokonzert ist es das erste, das auf der konsequenten Verwendung einer einzigen Zwölftonreihe beruht. Die Premiere am 19.04.1936 in Barcelona erlebt ALBAN BERG nicht mehr.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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