Die Darstellung von Ergebnissen der empirischen Sozialforschung erfolgt über Statistiken (Tabellen und Diagramme).
So wie bei der Auswertung und Interpretation von Statistiken sind auch bei der Erarbeitung von Statistiken einige Hinweise zu beachten. Umfrageergebnisse, insbesondere die von Alternativ-, Auswahl- und Skalenfragen, sollten erst einmal in tabellarischer Form aufbereitet werden.
Beispiel
In einer Abiturklasse (17 Mädchen, 13 Jungen) wurden die Schüler danach befragt, was ihnen hinsichtlich ihrer Zukunft wichtig ist.
Es wurden anonyme Alternativfragen (wichtig / weniger wichtig) gestellt. Außerdem mussten die Befragten ihr Geschlecht angeben.
wichtig | Mädchen | Jungen |
Arbeit mit freien Entfaltungsmöglichkeiten | 12 | 12 |
„Es zu etwas bringen“ (Karriere) | 15 | 12 |
Sicherheit wichtiger als „etwas wagen“ | 14 | 9 |
Der Ersteller dieser Statistik legte Wert auf den Vergleich Mädchen/Jungen. Wenn die Alternative „weniger wichtig“ (wie in der Tabelle) vernachlässigt wird, sagen die absoluten Zahlen nichts aus. Daher wurden hier die prozentualen Anteile errechnet.
wichtig | Mädchen | Jungen |
Arbeit mit freien Entfaltungsmöglichkeiten | 71 % | 92 % |
„Es zu etwas bringen“ (Karriere) | 88 % | 92 % |
Sicherheit wichtiger als „etwas wagen“ | 82 % | 69 % |
Und so könnte ein Diagramm zur Tabelle aussehen:
Der obere Tabellenkopf wurde zur Legende gemacht, um den Vergleich Jungen/Mädchen hervorzuheben. Der seitliche Tabellenkopf wird damit zur Rubrikenachse. Das Diagramm hat 3 Rubriken und 2 Datenreihen.
Wichtig: Tabellen, die in Diagramme umgewandelt werden sollen, müssen zwei Tabellenköpfe besitzen.
Der eine Tabellenkopf beschreibt die Rubriken, die im Allgemeinen an der Rubrikenachse eines Diagramms zu erkennen sind. Im Beispiel sind das 3 Rubriken (Arbeit, Karriere, Sicherheit).
Der andere Tabellenkopf wird zur Legende und beschreibt die Datenreihen (im Beispiel sind das 2, nämlich der prozentuale Anteil, den Mädchen und Jungen bezüglich der Rubriken als wichtig in ihrem Leben erachten).
Diagrammtyp | Verwendung |
Kreisdiagramm | Kreisdiagramme eignen sich vor allem für den anschaulichen Vergleich von Teilen eines Ganzen. Grundsätzlich können mit einem Kreisdiagramm also nur Zahlen aus einer Datenreihe dargestellt werden. Dies gilt auch für die räumliche Variante, das 3D-Kreisdiagramm (Kuchendiagramm). |
Liniendiagramm | Liniendiagramme eignen sich insbesondere zur Darstellung von mehreren Datenreihen mit jeweils sehr vielen Daten. Das können Entwicklungen oder Prognosen (Bevölkerung, Produktion, Ressourcen, ...) aber auch Messreihen oder mathematische Funktionen sein. |
Säulendiagramm | Säulendiagramme eignen sich zur Darstellung mehrerer Datenreihen im Vergleich. Das, was besonders herausgestellt werden soll, wird zur Legende. Im Bild 1 besteht das Diagramm aus 2 Datenreihen (Jungen und Mädchen). Soll nun aber herausgestellt werden, was den Geschlechtern wichtiger ist (Arbeit, Karriere, oder Sicherheit), werden Rubriken und Legende vertauscht. Es gibt nun 2 Rubriken und 3 Datenreihen. Eine Variante der Säulendiagramme sind Streifendiagramme. Hier liegen die Säulen bzw. Balken waagerecht. |
Stapeldiagramm | Will man (insbesondere bei Prozessen) neben der Gesamtentwicklung auch die einzelnen Anteile an einer Rubrik darstellen, nutzt man Stapeldiagramme. Hier passiert nichts anderes, als dass die Säulen eines Säulendiagramms übereinander gestapelt werden. Dies geht auch mit Flächen oder Linien. |
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