- Lexikon
- Politik/Wirtschaft
- 1 Politik und Wirtschaft als Wissenschaften und ihre Methoden
- 1.4 Sozialwissenschaftliche Arbeitsmethoden
- 1.4.1 Allgemeine sozialwissenschaftliche Methoden
- Methoden der empirischen Sozialforschung
Es ist grundlegend zu berücksichtigen, dass soziale Phänomene komplex sind und einem permanenten Wandel unterliegen. Sie unterscheiden sich damit wesentlich vom Gegenstand der Naturwissenschaften, der entweder statisch ist oder wiederholbare Untersuchungen unter wesentlich gleichen Bedingungen zulässt. Das ist in den Sozialwissenschaften nicht oder nur sehr begrenzt möglich. Zentrale naturwissenschaftliche Methoden, wie die Beobachtung und das Experiment, sind deshalb aus praktischen und ethischen Gründen vielfach nicht anwendbar.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Zielstellung der vorgesehenen sozialempirischen Untersuchung (Gewinnung neuer Daten, Analyse bereits vorhandener Daten oder Darstellung von Daten) werden verschiedene Verfahren unterschieden:
Sie werden zumeist auch als Methoden der Datengewinnung, der Datenanalyse oder der Darstellung von Untersuchungsergebnissen bezeichnet.
Ausgehend von verschiedenen erkenntnistheoretischen Standpunkten werden quantitative und qualitative Methoden unterschieden. Die qualitativen Methoden werden als zentral in der Politikwissenschaft betrachtet. Dennoch gibt es Teilgebiete dieser Wissenschaft, in denen die quantitativen Methoden bevorzugt werden. Das trifft beispielsweise auf die Parteien- und Verbändeforschung, die Wahlforschung und die policy-Forschung zu.
Qualitative und quantitative Methoden werden nicht als Gegensätze betrachtet, sondern je nach Fragestellung oder Untersuchungsziel angewendet, auch komplex im Sinne eines „Methodenpluralismus“.
Hinsichtlich der Verfahren zur Datengewinnung wird unterschieden
Von Gegenstand, Forschungsziel, Ausgangsmaterial und der konkreten Fragestellung hängt ab, welche Erhebungsmethode gewählt wird. Zugleich ist zu berücksichtigen, dass auch die gewählte Methode Daten und Analyseergebnisse beeinflusst.
So kann jede Methode bzw. jedes Erhebungsinstrument (z. B. Fragebogen) durchaus auch Daten und Ergebnisse produzieren, die dem Untersuchungsgegenstand nicht gerecht werden. Solche Befunde werden als „Artefakte“ bezeichnet. Das sind Messfehler, die entstehen können, wenn z. B. die Fragestellung für eine bestimmte Untersuchung nicht exakt oder hinreichend ist. Dann können Fehlinterpretationen entstehen.
In der Politikwissenschaft finden vor allem folgende Methoden der Datenerhebung Anwendung:
Die in der Politikwissenschaft wichtigsten Methoden der Datenanalyse sind die hermeneutische Methode, die historische Methode, die juristische Methode und die statistischen Methoden.
Welche Methoden der Datenanalyse zu benutzen sind, hängt zum einen von der zu beantwortenden Forschungsfrage, zum anderen von der Art der erhobenen Daten ab.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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