Post-activities bilden die letzte Stufe der drei Lernphasen, in denen jeweils auf unterschiedliche Art und Weise der Umgang mit der englischen Sprache geübt wird:
In der Regel setzen post-activities das Vorangehen von pre- und while-activities voraus. Jedoch können sie auch unabhängig von diesen praktiziert werden.
Charakteristisch für die post-activites ist die freie Anwendung des mündlichen und schriftlichen Englisch unter einem bestimmten Schwerpunkt, der auf der Grammatik, dem Vokabular oder den vier skills liegen kann. Post-activities fördern die kreative Anwendung der Sprache, wobei der individuellen Ausübung und Formulierung besondere Bedeutung zukommt. Post-activites gleichen sich dem realen, alltäglichen Charakter der Sprache an und berücksichtigen außerdem die Individualität des Lernenden sowie die Situation, in der die Sprache verwendet werden soll. Bei allen schriftlichen und mündlichen Formen der post-activites hat der authentische Sprachgebrauch oberste Priorität.
Ausschlaggebend für jede Art von post-activity, gerade außerhalb des Unterrichtes, ist der eigene Wille, die englische Sprache auch in einem nicht-englischen Alltag zu benutzen.
Grammatik und Vokabular: Post-activities bieten die Möglichkeit, den Umgang mit neu erlernten grammatischen Regeln oder Vokabular alltagsbezogen zu üben. Hier sind Ihre Fantasie und Kreativität gefragt. Um eine abstrakte, grammatische Regel nutzbringend anzuwenden, kann es z. B. hilfreich sein, wenn Sie sich in einem ersten Schritt eine konkrete Situation überlegen, die Ihnen Gelegenheit gibt, das Erlernte anzuwenden. So könnte die Planung für Ihre nächste Party auf Englisch erfolgen, wollen Sie zum Beispiel den Unterschied zwischen zählbaren und nichtzählbaren Substantiven üben:
“How many people are coming”?
“How much money do I want to spend?”
Was in der while-activities-Phase durch Konzeptfragen erlernt wurde, läßt sich als post-activity beliebig im Alltag anwenden. So können Sie den Gebrauch einer neu erlernten Zeitform üben, oder sich den Unterschied zwischen zwei Zeitformen bewusst machen, indem Sie einen englischsprachigen Tagebucheintrag formulieren oder bei einem Telefonat mit der Freundin oder dem Freund über ihre Erlebnisse berichten.
Eine gute und unterhaltsame post-activity zur Anwendung von neuem Vokabular ist das Verfassen einer Geschichte, in der alle neuen Vokabeln verwendet werden.
Die post-activites zu den vier skills lassen sich in zwei Gruppen aufteilen:
Schreiben und Sprechen erfordern den aktiven Gebrauch der Fremdsprache, wobei es vor allem um den Austausch von Informationen geht. Auch hier sind die individuelle Intention des Verfassers bzw. Sprechers, der Bezug zum Adressaten und der gegebene Kontext entscheidend dafür, welche Art der Übung gewählt wird. So können Sie z. B. Aufsätze, Briefe, Beschreibungen, E-Mails, SMS, Protokolle oder Geschichten auf Englisch verfassen.
Die beste post-activity für das Sprechen der englischen Sprache ist natürlich die Kommunikation mit einem native speaker. So können Sie Sprachtandems bilden, in denen abwechselnd auf Englisch und auf Deutsch kommuniziert wird. Anders als bei den präzise auf bestimmte Situationen ausgerichteten while-activities kommt es in der realen Kommunikation auf die Spontaneität des Sprachgebrauchs an: Statt lange nach der richtigen Vokabel zu suchen, kann es günstig sein, einen Begriff zu umschreiben oder aus einer anderen Perspektive zu erklären. Entscheidend ist dabei nicht, dass Sie sich fehlerlos artikulieren können, sondern dass Ihr Kommunikationspartner Sie versteht.
Beim Lesen und Hören geht es um die Aufnahme von Informationen. Für die post-activities gilt, anders als beim Schreiben und Reden, dass die Informationen in dieser Phase durch die Einführung einer oder mehrerer anderer skills produktiv verwendet werden. Post-activities zu einem gelesenen Text können sein:
Im Hinblick auf das Hörverstehen dienen post-activities vor allem dazu, bewusst mit dem Gehörten umzugehen. Handelt es sich um reale Hörbeispiele wie Radio oder TV, sollten Sie zunächst den Inhalt des Gehörten rekonstruieren. Gerade wenn der Sprecher einen ausgeprägten Akzent besitzt, ist es hilfreich, sich die Besonderheiten der Aussprache (Dialekt, Intonation, Akzent) bewusst zu machen. Falls vorhanden, können Sie z. B. das Skript zu einer Aufnahme durchlesen, um Unterschiede in der Aussprache festzustellen. Auch im Umgang mit Hörtexten lassen sich Informationen diskutieren oder anderweitig unter einer neuen Aufgabenstellung verwenden.
Beispielsweise könnte es interessant sein, sich in die Rolle eines Sprechers hineinzuversetzen und eine Situation, wie eine Moderation oder Berichterstattung, nachzuspielen. So verdeutlichen Sie sich die Sprachprozesse hinter dem Gehörten und werden sich bewusst, warum ein Sprecher diesen und nicht jenen Ausdruck verwendet.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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