Der Arbeitsplan

Die Situation ohne Plan

Lernschwierigkeiten resultieren oft aus mangelhafter Lernroutine. Man kann sich nicht überwinden, sich an den Schreibtisch zu setzen und mit dem Lernen zu beginnen. Statt dessen verbringt man seine Zeit mit unwichtigen Dingen. Diese Art der Zeitverschwendung ruft ein schlechtes Gewissen hervor, während die Prüfung näher rückt und der Druck steigt: Der Stress beginnt.

Die Ermittlung des Ist-Zustands

Um diese Entwicklung zu stoppen, ist es sinnvoll, einen Arbeitsplan zu erstellen. Er hilft Ihnen, Ihre Lern- und Freizeit aufeinander abzustimmen. Vorab sollten Sie den so genannten Ist-Zustand bestimmen: Notieren Sie am besten mehrere Tage in Folge, womit Sie täglich wie viel Zeit verbringen. Das Zeitprotokoll wird Ihnen helfen herauszufinden, wo Sie Zeit verlieren. Wenn Sie die 'Zeitfresser' beseitigt haben, gewinnen Sie mehr Zeit für die Dinge, die Ihnen wichtig sind und Spaß machen.

Die Zielsetzung

Wenn Sie den Ist-Zustand ermittelt haben, sollten Sie überlegen, wie Sie ihre Zeit nutzen möchten. Definieren Sie Ziele, die Sie für erstrebenswert halten. Das hilft Ihnen, sich zu motivieren. Zunächst sollten Sie so genannte Fernziele festlegen. Wo möchten Sie in 5, in 10 Jahren stehen? Was können Sie bis dahin bewerkstelligen? Zur Erreichung der Fernziele legen Sie dann Zwischenziele fest. Diese sollten klar auf die Fernziele ausgerichtet sein. Zwischenziele können Sie für die nächsten Monate und das nächste Jahr festlegen. Zuletzt bestimmen Sie dann die Nahziele. Was können Sie heute tun? Was können Sie in dieser Woche und in diesem Monat erreichen?

Wichtig ist, dass bei Ihrer Zielsetzung realistisch bleiben. Setzen Sie sich keine unerreichbaren Ziele, um Frustrationen zu vermeiden. Fangen Sie also klein an, nehmen Sie sich beispielsweise vor, jeden Tag zehn Vokabeln zu lernen und eine Übung zu machen oder einen Text zu lesen. Wenn Sie das konsequent durchhalten, werden Sie schon in kurzer Zeit spürbare Erfolge verzeichnen.
Es wird Ihnen anfangs nicht leicht fallen, Ihre Ziele richtig zu setzen. Sie sollten deshalb Ihre Zielsetzung regelmäßig überprüfen und sicher stellen, dass Ihre Ziele haltbar sind. Außerdem ist es wichtig, dass Sie bei der Planung nicht nur Ihre Arbeit berücksichtigen, sondern auch Freizeitaktivitäten einplanen. Nehmen Sie sich nach einem anstrengenden Lerntag etwas Schönes vor. Treffen Sie sich mit Freunden, gehen Sie zum Sport oder lesen Sie ein Buch, das Ihnen gefällt. Sie werden sehen, dass Sie viel effizienter und zügiger arbeiten, wenn Sie ein greifbares Ziel vor Augen haben.

Die wichtigsten Dos und Don'ts zum Erstellen eines Zeitplans

Die wichtigsten Dos und Don'ts zum Erstellen eines Zeitplans

Die Erstellung eines Zeitplans

Wenn Sie sich bewusst gemacht haben, was Sie in den nächsten Wochen erreichen möchten und welche 'Zeitfresser' Sie ausschalten wollen, können Sie mit der Erstellung Ihres Zeitplans beginnen. Planen Sie zuerst einen Tag. Setzen Sie klare Prioritäten:

  • Zuerst planen Sie Tätigkeiten ein, die wichtig und dringend sind.
  • An zweiter Stelle tragen Sie wichtige Dinge ein, die aber nicht dringend sind.
  • An dritter Stelle können Sie dringende Vorhaben einplanen, die weniger wichtig sind und
  • zuletzt überlegen Sie, wie Sie ihre Freizeit gestalten und welche Zeitfenster Sie sich dafür freihalten möchten.
  • Unbedingt sollten auch Zeitpuffer eingeplant sein. Denn bis zu 40 % der Arbeitszeit fallen für Tätigkeiten an, die nicht unmittelbar mit den gesteckten Zielen verbunden sind (Störungen, technische Probleme o. ä.).
  • Auch Pausen gehören in Ihre Tagesplanung und sollten genau eingehalten werden. Dies gilt vor allem für das Ende der Pause.

Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Korrigieren Sie Ihre Ziele, wenn Sie merken, dass Sie diese zu hoch gesteckt haben. Überprüfen Sie abends, wie viel Sie am Tag erreicht haben und stellen Sie Ihren Arbeitsplan für den nächsten Tag zusammen. Am Ende der Woche ziehen Sie Bilanz und planen auf der Grundlage der bisher erreichten Ziele weiter. Die zehn Minuten, die Sie abends brauchen, um den nächsten Tag zu planen, sparen Ihnen am folgenden Tag viel Zeit und Frust. Durch eine gute Zeitplanung gewinnen Sie wertvolle Zeit – Freizeit.

Planung der Prüfungsvorbereitung

Wenn Sie für eine Prüfung lernen, sollten Sie berücksichtigen, dass Sie die letzte Woche vor der Prüfung im Wesentlichen für die Wiederholung (Repetition) der Lerninhalte benötigen. In den letzten beiden Tagen sollten Sie sich keine neuen Lerninhalte mehr vornehmen.

Ihr Tagespensum

Wie viel Sie pro Tag lernen können, müssen Sie selbst herausfinden. Als Faustregel gilt, dass nach vier bis fünf Stunden intensiven Lernens die Konzentration merklich nachlässt. Keinesfalls sollten Sie mehr als acht Stunden pro Tag lernen. Ein weiterer Aspekt, der zu bedenken ist, betrifft die produktiven Phasen, in denen die Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit am höchsten ist.

Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen liegt das Leistungshoch des Menschen zwischen sieben und zwölf Uhr morgens. Auch zwischen fünfzehn und 21 Uhr können wir uns gut konzentrieren. Als Leistungstiefpunkte gelten die Nacht und die Mittagszeit. Diese allgemeinen Werte sollten jedoch nicht überschätzt werden. Am besten finden Sie selbst heraus, wann Sie besonders produktiv arbeiten können und richten Ihre Zeitplanung danach aus.

Letzten Endes ist ein Arbeitsplan eine individuelle Sache. Durch Selbstbeobachtung und eine realistische Selbsteinschätzung wird es Ihnen immer leichter fallen, Ihre Zeit optimal einzuteilen, um effizienter zu arbeiten und dadurch mehr freie Zeit für sich selbst zu gewinnen.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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