Prof. Dr. med. WERNER KOLLATH untermauerte die Ernährungslehre nach BIRCHER-BENNER (Schweizer Arzt, der von 1867–1939 lebte) wissenschaftlich. Er gilt als Vorkämpfer gegen die Zivilisationskrankheiten, die nach seiner Auffassung vor allem durch Mangelernährung entstehen.
WERNER KOLLATH sah in der Vollwerternährung mehr als den vollen Wert der Nahrung, also mehr als die Summe der chemischen physikalischen und physiologischen Teilwerte. KOLLATH forderte, dass die Nahrung so frisch und wenig verarbeitet wie möglich eingenommen werden soll. Dieses Ernährungssystem zeigt auch ökologische und ökonomische Auswirkungen auf den Nahrungsmittelmarkt. So legt die Vollwerternährung Wert auf jahreszeitliches Vorkommen aus der regionalen Umgebung. Aus ökologischer Sicht wird auf die Vermeidung von überflüssiger Verpackung geachtet.
Der Arzt und Ernährungsforscher WERNER KOLLATH hat also schon frühzeitig die besondere Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit des Menschen erkannt.
Kernpunkt seiner Ernährungslehre ist die Auffassung, dass durch die Be- und Verarbeitung von Lebensmittelrohstoffen und Lebensmitteln deren Gehalt an naturgegebenen essenziellen Nahrungsinhaltsstoffen reduziert wird. Die physiologische Qualität der Ernährung wird auf diese Weise gemindert und mit ihr die Gesundheit des Menschen. Als einer der Ersten erkannte KOLLATH ursächliche Zusammenhänge zwischen falschen Ernährungsgewohnheiten und dem Entstehen insbesondere chronischer Krankheiten.
Aus seinen Erkenntnissen entwickelte er konkrete Ernährungsempfehlungen und brachte Lebensmittel und Lebensmittelgruppen nach ihrem Gesundheitswert, d.h. nach ihrer ernährungsphysiologischen Qualität, in eine Rangordnung. An der Spitze stehen die naturbelassenen und nicht verarbeiteten „vollwertigen“ Lebensmittel.
So teilte er die Lebensmittel in vier (ursprünglich sechs) verschiedene Wertigkeiten ein.
Die unerhitzten Lebensmittel gelten als sehr empfehlenswert. Empfehlenswert sind auch die erhitzten Lebensmittel; sie sollten die andere Hälfte der Ernährung ausmachen. Weniger empfehlenswert sind die stark verarbeiteten Lebensmittel und weitestgehend gemieden werden sollten stark isolierte Lebensmittel.
Empfohlene Lebensmittel sind: naturbelassene und nicht verarbeitete (vollwertige) Lebensmittel, Gemüse, Obst (möglichst unerhitzt), Salat, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Rohmilch, Butter oder ungehärtete Pflanzenmargarine, kaltgepresste, unraffinierte Öle, Gewürze und Kräuter.
Weniger empfehlenswert sind: Auszugsmehlprodukte, isolierter Zucker, gehärtete Margarine, extrahierte, raffinierte Öle, Alkohol und alle stark erhitzten und bearbeiteten Nahrungsmittel.
KOLLATHs Einteilung der Lebensmittel nach Wertstufen
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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