- Lexikon
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- 5 Literatur und Medien
- 5.1 Ausgewählte literarische und mediale Gattungen
- 5.1.3 Grundelemente des Dramatischen
- Konstellation und Konfiguration
Die Bedeutung und Funktion einer Figur lässt sich nur aus der Beziehung zu den anderen Figuren des Dramas erkennen. Dieses Beziehungsgeflecht, die Konstellation, kann vom Ein-Personen-Stück bis zum vielfigurigen Drama mit Massenszenen reichen. Je nach Bühnenpräsenz und Anteil am gesprochenen Text lassen sich
unterscheiden. Die Hauptfiguren sind nach ihrer Funktion für den Handlungsverlauf in
einzuteilen.
In SCHILLERs „Kabale und Liebe“ (PDF 1) lassen sich die Figuren nach
gruppieren. Eine besondere Stellung nimmt hier Lady Milford ein. Soll dem Zuschauer zunächst glauben gemacht werden, sie gehöre auf die Seite der Intriganten, wird im Verlaufe des Stückes deutlich, dass sie ebenfalls Opfer ist.
Figuren, die im Drama auf der gleichen Seite stehen, befinden sich in einer Korrespondenzbeziehung. Stehen Figuren dagegen auf den beiden entgegengesetzten Seiten dieser Konstellation Protagonist - Antagonist, sprechen wir von eines Kontrastbeziehung.
Als Hilfsmittel für die Darstellung der Figurenkonstellation wird häufig eine Grafik herangezogen. Für die Hauptfiguren des Trauerspiels „Emilia Galotti“ (PDF 2) von LESSING könnte diese Grafik folgendermaßen aussehen:
Darüber hinaus sind weiterhin die sozialen Beziehungen der Figuren zueinander von Bedeutung, die sich aus dem Schema nicht ablesen, die zu spielende Rolle aber maßgeblich beeinflussen.
Prinz und Marinelli – Herr und Diener
Appiani und Emilia – Braut und Bräutigam
Emilia und Odoardo – Tochter und Vater
Aus der Entwicklung der Beziehung dieser Figuren ergibt sich dann in groben Zügen die Handlung des gesamten Dramas.
Ein wichtiges gestaltendes Element für den Verlauf des Dramas ist die Figurenkonfiguration. Der Autor lässt immer nur bestimmte Figuren gleichzeitig in einer Szene auftreten. In Abhängigkeit vom Zusammentreffen lassen sich
unterscheiden.
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