Von 1497 bis 1515 stand er als Hofkomponist im Dienste des Kaisers MAXIMILIAN I. (1459–1519) in Augsburg. Sein Wirken dort hatte großen Einfluss auf die deutsche Musikgeschichte, denn er war neben JOSQUIN DESPREZ (um 1450/1455–1521) zu Schöpfer des polyphonen Satzes. Während der Zeit in Augsburg unternahm er des Öfteren Reisen, u.a. nach Italien und Konstanz. 1515 kehrte er wieder nach Florenz zurück.
Schaffen
ISAACs Schaffen zeichnet sich durch Vielseitigkeit und internationale Stilbeherrschung aus. So unterscheiden sich seine deutschen, französischen, italienischen und lateinischen Lieder nicht nur textlich, sondern auch im Stil. Seine Stilistik umfasst eine Spannbreite, die von konstruktiver Sprödigkeit bis hin zu jener Glätte und Anmut reicht, die für die Musik der Renaissance typisch war.
Neben seinem Liedschaffen stehen die Messkompositionen (darunter die „Missa carminum“ über deutsche Liedsätze) und die Motettensammlung „Choralis Constantinus“, die sein Schüler LUDWIG SENFL (um 1486–ca. 1542/1543) erweiterte und vollendete. Hinzu kommt eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Sätze (Motetten und Tricinien, Chansons, Frottolen sowie Instrumentalstücke), von denen sich einige in deutschen Sammelwerken des 16. Jh. wiederfinden.
Werke
Zu den Werken von ISAAC gehören:
- Messen für 4, 5 und 6 Stimmen (insgesamt fast 40, davon 5 gedruckt als „Misse henrici Isac“, 1506);
- Motetten (ca. 100, darunter die dreiteilige Sammlung „Choralis Constantinus“, 1550–1555);
- Lieder;
- Chancons;
- Frottolen (darunter „Innsbruck, ich muss dich lassen“, 1493–1495).