ISAAC NEWTON wurde (nach dem damals in England noch gültigen julianischen Kalender) am 25. Dezember 1642 im mittelenglischen Woolsthorpe als Kind einer Bauernfamilie geboren. Das Geburtsdatum entspricht dem 4. Januar 1643 des heute gültigen gregorianischen Kalenders; man findet deshalb in unterschiedlichen Quellen sowohl 1642 als auch 1643 als Geburtsjahr NEWTONS.
Der Vater verstarb bereits vor der Geburt des Jungen, sodass Isaac bei Mutter und Großmutter aufwuchs. Er besuchte die Dorfschule und später die Lateinschule in Grantham. Hier wohnte er bei einer befreundeten Apothekerfamilie, der er u.a. bei der Herstellung von Rezepturen half, woraus sich ein lebenslanges Interesse für Chemie entwickelte.
Ein Onkel, der Pfarrer war, setzte sich dafür ein, dass Isaac nicht den väterlichen Gutshof übernehmen musste, sondern sich gemäß seiner starken Neigung zu Mathematik und experimentellen Untersuchungen auf die Universität vorbereiten konnte. So kam ISAAC NEWTON im Alter von 18 Jahren an das berühmte Trinity College in Cambridge. Dort fand er in ISAAC BARROW (1630 bis 1677) einen hervorragenden Mathematiklehrer, der NEWTONS Begabung erkannte und zielstrebig förderte.
Die England heimsuchende Pest führte zu einer Unterbrechung des Studiums, und NEWTON verbrachte zwei schöpferische Jahre auf dem elterlichen Hof in Woolsthorpe. In dieser Zeit legte er die Grundlagen für seine späteren Arbeiten in der Infinitesimalrechnung sowie auf den Gebieten der Mechanik und Optik.
ISAAC NEWTON durchlief die akademische Stufenleiter an der Cambridger Universität sehr rasch – bereits 1668 erhielt er den Magistertitel (Masters of arts) und ein Jahr später wurde er der Nachfolger auf BARROWS Lehrstuhl.
Es ist nicht übertrieben, NEWTON zu den bedeutendsten Naturwissenschaftlern der Menschheit zu zählen. Er lieferte grundlegende Beiträge auf physikalischem Gebiet, insbesondere zur Dynamik, zur Himmelsmechanik und zur Optik, sowie zu Mathematik und Chemie.
In der Mathematik zeichnete sich NEWTON vor allem auf dem Gebiet der Infinitesimalrechnung sowie in der Algebra aus. So begründete er – auf Überlegungen von RENÉ DESCARTES (1596 bis 1650) und JOHN WALLIS (1606 bis 1703) basierend – die Infinitesimalrechnung und die Reihenlehre. Wesentliche Gedanken dazu enthält das 1671 vorliegende Buch unter dem Titel „Methodus fluxonium et serierum infinitarum (Methode der fließenden Größen und der unendlichen Reihen)“. NEWTON bestimmte Krümmung und Wendepunkte vieler Kurven und trug wesentlich zu einer systematischen Ordnung der Kurven bei. So ordnete er in seinem 1704 erschienenen Werk „Enumeratio linearum tertii ordinus (Aufzählung der Linien dritter Ordnung)“ Kurven nach der Anzahl der Punkte, die diese mit einer Geraden gemeinsam haben können.
NEWTONS physikalisches Lebenswerk überragt seine mathematischen Leistungen (so bedeutsam diese auch sind). Sein wesentliches Verdienst besteht in der Formulierung des universellen Gravitationsgesetzes sowie im mathematischen Beweis, dass aus diesem die keplerschen Gesetze der Planetenbewegung (und umgekehrt) folgen.
Am bekanntesten sind wohl aber die von ihm gefundenen und nach ihm benannten Gesetze der Dynamik – das Trägheitsgesetz, das Grundgesetz der Mechanik sowie das Wechselwirkungsprinzip (actio gleich reactio).
Auch auf dem Gebiet der Optik erzielte NEWTON nennenswerte Ergebnisse. So beschäftigte er sich u.a. mit der Dispersion (Farbzerlegung) des Lichtes und der Entstehung der Farben.
Das 1687 erschienene Hauptwerk NEWTONS „Philosophiae naturalis principia mathematica (Mathematische Prinzipien der Naturwissenschaft)“ fasst seine wissenschaftlichen Ergebnisse zusammen. In einer systematisierenden Form werden hier die Grundlagen der klassischen Mechanik dargestellt. Das Erscheinen der „Principia“ führte zu einer Auseinandersetzung mit dem Philosophen und Physiker ROBERT HOOKE (1635 bis 1703), der behauptete, NEWTON habe ihm die zentrale Idee (zwei Körper ziehen sich mit einer Kraft an, die umgekehrt proportional dem Quadrat ihres Abstandes ist) gestohlen.
Im Jahre 1687 beteiligte sich ISAAC NEWTON aktiv am Widerstand, die Cambridger Universität in eine katholische Einrichtung umzuwandeln. Nach der 88er-Revolution in England wurde er von der Universität als einer ihrer Vertreter ins britische Parlament gewählt.
Die Folgejahre waren gekennzeichnet zum einen durch Phasen angestrengter wissenschaftlicher Arbeit, in der NEWTON versuchte, alle seine Ergebnisse zu Papier zu bringen, und zum anderen durch Depressionen und Phasen geistiger Verwirrung (vermutlich aufgrund geistiger Überanstrengung). Mit NEWTONS Erkrankung mag es zusammenhängen, dass er 1696 den (finanziell lukrativen) Posten eines Aufsehers und später Direktors der Königlichen Münze annahm.
Seinen Lehrstuhl in Cambridge gab NEWTON 1701 endgültig auf und übersiedelte nach London. Im Jahre 1703 wählte ihn die Royal Society, deren Mitglied er seit 1672 war, zu ihrem Präsidenten – ein Amt, das NEWTON bis zu seinem Tode innehatte. 1705 wurde er geadelt.
SIR ISAAC NEWTON verstarb – ein Leben lang unverheiratet geblieben – in der Nacht vom 20. zum 21. März 1727 im Alter von 84 Jahren in London. Er erhielt ein Staatsbegräbnis und wurde in der Westminster-Abtei beigesetzt.
Stand: 2010
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