Auf seinen Erkenntnissen fußend definiert man:
Zufallsexperimente mit Gleichverteilung heißen LAPLACE-Experimente.
Dieser definitorische Zugang über den mathematischen Begriff Zufallsexperiment erweist sich nicht immer als zweckmäßig. Einfacher zu handhaben ist vielfach eine Definition, die sich auf den mathematischen Begriff Zufallsgröße stützt.
Eine (diskrete) gleichverteilte Zufallsgröße kann also nur endlich viele Werte annehmen und alle diese Werte haben die gleiche Wahrscheinlichkeit. Eine Gleichverteilung aus abzählbar unendlich vielen Werten kann es offensichtlich nicht geben.
Eine diskrete Gleichverteilung kann durch folgendes Urnenmodell beschrieben werden.
Einer Urne mit genau n (von 1 bis n durchnummerierten, aber ansonsten nicht unterscheidbaren) Kugeln wird „auf gut Glück“ genau eine Kugel entnommen.
Unter der Zufallsgröße X soll die zufällige Nummer der herausgegriffenen Kugel verstanden werden.
Es gilt:
Aus der grafischen Darstellung einer gleichverteilten Zufallsgröße X und ihrer Verteilungsfunktion F erkennt man, dass zwar die Ordinatenwerte bzw. die Differenzen alle gleich sind, die Differenzen der Abszissenwerte aber durchaus nicht gleich sein müssen (i = 1; 2; ...; n).
Der Erwartungswert einer diskreten gleichverteilten Zufallsgröße X ergibt sich als arithmetisches Mittel der Werte , d.h. es gilt:
Für die Streuung (bzw. Varianz) folgt somit:
Für den Spezialfall des oben angegebenen Urnenmodells lassen sich die beiden Kenngrößen der Gleichverteilung folgendermaßen vereinfachen:
Die über die diskrete Gleichverteilung gemachten Aussagen können auf stetige Zufallsgrößen ausgedehnt werden.
Eine über einem Intervall gleichverteilte (stetige) Zufallsgröße bezeichnet man auch als Zufallsgröße mit einer Rechtecksverteilung oder mit einer (stetigen) gleichmäßigen Verteilung. Für die Verteilungsfunktion F gilt:
Der Graph der Dichtefunktion f und der der Verteilungsfunktion F sind in der folgenden Abbildung dargestellt.
Die Kenngrößen Erwartungswert und Streuung (bzw. Varianz) der stetigen Gleichverteilung ergeben sich wie folgt:
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von