Der Abakus ist ein bereits im Altertum verwendetes Rechenbrett, das durch Linien in einzelne Felder eingeteilt wurde. Mit ihm konnte addiert, subtrahiert, multipliziert und dividiert, mit einigem Geschick sogar potenziert und radiziert werden. Der Abakus gilt als ältestes technisches Rechenhilfsmittel.
Zur Zeit der Babylonier waren die Rechenbretter aus Stein oder Holz und mit Staub oder Sand bestreut, sodass die Linien leicht gezeichnet werden konnten. Später verwendete man auch Tafeln mit aufgezeichneten oder eingeschnittenen Linien.
Entlang der Linien wurden Rechensteine aus Knochen, Stein oder Metall verschoben. Je nach Stellung der Rechensteine auf den einzelnen Linien ordnet man ihnen einen bestimmten Wert zu.
Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde der Abakus auch an europäischen Schulen zum Rechnenlernen eingesetzt.
Um 300 v. Chr. entwickelten die Römer daraus einen
tragbaren Handabakus.
Der „moderne“ Abakus besteht aus einem Holzrahmen mit eingebauten parallelen Stäben, an denen durchbohrte Kugeln oder Perlen auf- und abgeschoben werden können. Jeder Stab oder jede Linie entspricht dabei einer Dezimalstelle.
Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Formen mit waagerechter oder senkrechter Anordnung der Stäbe und teils unterschiedlichen Zählsystemen heraus. So setzte sich der Abakus in China schon um 1200 als Suan Pan und in Russland um 1600 als Stschoty durch. In Japan als Rechenbrett seit dem 17. Jahrhundert bekannt, wurde um 1930 der Soroban entwickelt.
Stschoty Der Stschoty hat waagerecht angeordnete Stäbe mit je zehn Kugeln, wobei sich die jeweils fünften und sechsten zur besseren Übersichtlichkeit von den anderen farblich unterscheiden. Der dritte Stab hat nur fünf Kugeln. Er wird nicht zum Rechnen benutzt und dient nur als Abgrenzung der ersten zwei Stäbe von den folgenden. Die Kugeln des ersten Stabes stellen ein Hundertstel, die des zweiten Stabes ein Zehntel einer Einheit dar. Die Kugeln des vierten Stabes entsprechen den Einern, die des fünften Stabes den Zehnern usw. | |
Suan Pan Der Suan Pan hat senkrecht angeordnete Stäbe mit je sieben Kugeln, wobei die oberen zwei Kugeln durch einen Querstab von den unteren fünf getrennt sind. Die Kugeln der rechten Spalte entsprechen den Einern, die links daneben den Zehnern usw. Die Kugeln unter dem Querstab stellen die Einer, die oberen jeweils die Fünfer dar. |
Soroban Der Soroban hat senkrecht angeordnete Stäbe mit je fünf Kugeln, wobei eine obere Kugel durch einen Querstab von den unteren vier getrennt ist. Auch hier entsprechen die Kugeln der rechten Spalte den Einern, die links daneben den Zehnern usw. Die Kugeln unter dem Querstab stellen je eine Einheit, die oberen fünf Einheiten dar. |
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