- Lexikon
- Geografie
- 3 Naturgeografische Grundlagen
- 3.5 Boden
- 3.5.3 Verbreitung von Böden
- Ausgewählte Bodentypen Thüringens
Wie auf der Karte erkennbar, können die Böden Thüringens zu insgesamt fünf Bodenlandschaften oder Bodenregionen zusammengefasst werden (Bild 1). In jeder von ihnen ist jeweils ein Bodentyp vorherrschend, der den Charakter der ganzen Region prägt. Die weiteren, in der Region nur partiell auftretenden Bodentypen werden bei dieser Betrachtung vernachlässigt.
Wollte man eine Karte zeichnen, die alle auftretenden Böden enthält, so ergäbe sich eine undurchschaubare Vielfalt an Bodentypen, die außerdem kaum noch darstellbar wäre.
So verdeutlicht die dargestellte Karte aber sehr anschaulich:
Vor allem im zentral gelegenen Thüringer Becken und im Ostthüringer Lössgebiet tritt die Schwarzerde als dominierender Bodentyp auf. Die Schwarzerde, die sich auf dem kalkreichen Löss gebildet hat, besitzt eine hohe Fruchtbarkeit.
Die Bodenlandschaften Thüringens
Weiter am Rand des Beckens und in Südthüringen befindet sich die Bodenlandschaft der Schichtstufen und Kalkplatten. Hier, beispielsweise auf der Saale-Ilm-Platte, befinden sich vor allem Rendzinen. Bei einer Rendzina befindet sich ein flachgründiger A-Horizont unmittelbar auf dem C-Horizont, dem Ausgangsgestein (Bild 2). Dieses ist häufig kalkhaltig und wird z. T. landwirtschaftlich genutzt.
Bodenprofil einer Rendzina
Eine recht große Fläche nimmt die Bodenlandschaft der Berg- und Hügelländer ein. Dazu gehören das südliche Harzvorland, das Ostthüringer Buntsandsteinbergland, und das Eichsfeld. In den unteren und mittleren Lagen sind Braunerden als Bodentyp weitverbreitet.
Der Harz, der Thüringer Wald, das Schiefergebirge und der Frankenwald bilden zusammen eine weitere markante Bodenlandschaft. In den unteren Lagen dieser Gebirge konnten sich noch Braunerden entwickeln, während in den oberen Lagen Podsol-Braunerden mit ihren typischen Auswaschungshorizonten sichtbar sind. Wie bei den Podsolen (Bild 4) ist das auf die Verlagerung von Ton, Eisen- und Aluminiumverbindungen nach unten zurückzuführen ist. In der Rhön sind die Braunerden durch den Basalt im Untergrund weniger sauer als in den anderen Gebirgen.
Podsolprofil mit Auswaschungshorizont Ae
In den größeren Flussauen hat sich auf dem Ausgangsgestein Auenlehm der Bodentyp Braune Vega gebildet (Bild 5). Er wird etwa ab 80 cm Tiefe vom Grundwasser beeinflusst.
Insgesamt wird aber sichtbar:
Obwohl die Bodenkarte Thüringens kaum Beschriftungen enthält, kann man sich in ihr recht gut orientieren: Nicht nur der Thüringer Wald und das Schiefergebirge oder die Auen der größeren Flüsse sind erkennbar. Auch kleinere Landschaften, wie die Fahnersche Höhe oder die Hainleite, heben sich bodenmäßig aus ihrer Umgebung ab.
Die Braune Vega weist einen von den Flüssen abgelagerten Auenlehmhorizont M auf.
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