Eine festgelegte Anzahl von Zeichen, welche sich bestimmten syntaktischen und semantischen Regeln unterordnen bilden ein Zeichensystem (z.B. Sprache, Schrift).
Begriffklärungen:
- Zeichen, aliquid stat pro aliquo = etwas steht für etwas anderes
- Syntax = Aufbau, Struktur, Ordnung
- Semantik = Bedeutung, Information
- Pragmatik = Funktion, Wirkung
Zeichenrelation als gleichschenkliges Dreieck:
Die Vermittlung von Informationen erfolgt innerhalb des Kommunikationsprozesses über die Wahrnehmung von gesellschaftlich vermittelten und allgemein gewordenen Zeichen und Zeichensystemen. Die Fixierung auf materiellen Trägern ermöglicht die breite Vervielfältigung und eine indirekte Massenkommunikation.
Printmedien bedienen sich vor allem visueller Zeichen¹ und Zeichensysteme (Schrift und Bild), audio-visuelle Medien benutzen außerdem akustische Zeichen (Wort, Ton, Klang usw.).
Alle verwendeten Zeichen und Zeichensysteme haben einen unterschiedlichen Grad der Genauigkeit der Wiedergabe der Informationen. Mithilfe von Schriftzeichen sind wir z.B. in der Lage interpretationsfrei exakte Angaben über Ort und Zeit zu geben. Trotzdem lässt die Wortwahl und die künstlerische Gestaltung von Schrift und Texten mögliche Interpretationen durch den Empfänger und Manipulation seitens des Senders zu. Bildmedien sind prinzipiell mehrdeutig. Das hängt damit zusammen, dass die verwendete Zeichensprache nicht eindeutigen Regeln folgt, so dass der Empfänger die vermittelte Information je nach individuellen Bedingungen (Bildung, Alter, kulturelle Beziehungen usw.) interpretieren kann. Aber auch hier kann die Verwendung bildkünstlerischer Gestaltungsmittel zielgerichtet Emotionen und Handlungen hervorrufen. So wird ein relativ dunkel gehaltenes Bild mit entsprechenden Motiven (Grabsteine, Trümmer, Ruinen) als traurig empfunden, da die Bildzeichen einen hohen Allgemeinheitsgrad aufweisen und relativ allgemeinen Lebenserfahrungen entsprechen.
¹ Visuelle Zeichen: Schrift, Bild, Piktogramm, Icon, Signet, Signal, Symbol, Diagramm, Wappen