Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 44 | 44 Protonen 44 Elektronen |
5. Periode | 5 besetzte Elektronenschalen |
VIII. Nebengruppe | 8 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | Kr 5s14d7 |
Elektronegativität | 2,2 |
Ionisierungsenergie in eV | 7,37 |
häufigste Oxidationszahlen | III, IV |
Atommasse des Elements in u | 101,07 |
Atomradius in 10- 1 0m | 1,34 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 0,77 (+3); 0,65 (+4) |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Dichte in | 12,2 |
Härte nach Mohs und nach Brinell | 6,5; 179,5 · 107 |
Schallgeschwindigkeit in | 5970 |
Schmelztemperatur in °C | 2300 |
spezifische Schmelzwärme in | 234,4 |
Siedetemperatur in °C | 3900 |
spezifische Verdampfungswärme in | 5616,2 |
Standardentropie S0 in | 77 |
Wärmeleitfähigkeit in | 117 |
spezifische Wärmekapazität in | 0,238 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 0,0762 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 0,000 002 |
Fingerring aus
Ruthenium
Natürlich vorkommendes Ruthenium besteht aus einem Gemisch aus sieben stabilen Isotopen. Weiterhin sind noch 25 radioaktive Isotope künstlich erzeugt worden.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % | Art der Strahlung und Energie in MeV | Halbwertszeit |
44 | 96 | 95,907 598 | 5,5% | ||
98 | 97,905 289 | 1,9% | |||
99 | 98,905 936 | 12,7% | |||
100 | 99,904 218 | 12,6% | |||
101 | 100,905 577 | 17,0% | |||
102 | 101,904 348 | 31,6% | |||
103 | 102,906 | künstlich | β : 0,2 | 40 d | |
104 | 103,905 430 | 18,7% |
Ruthenium besitzt eine sehr hohe Schmelz- und Siedetemperatur und ist ein silberweißes, glänzendes, sehr hartes und sprödes Schwermetall. Als Übergangsmetall bildet Ruthenium in seinen Verbindungen fast alle Oxidationsstufen von -II bis VIII aus, wobei die Stufen III und IV die wichtigsten und beständigsten sind. Ruthenium ist ein sehr reaktionsträges Edelmetall. Bei Sauerstoffabwesenheit wird es von keiner Säure angegriffen. Ist Sauerstoff vorhanden, reagiert es bereits mit Salzsäure. Das Metall färbt sich schwarz beim Erhitzen in Luft auf etwa 800 °C infolge von Oxidbildung. Bei Rotglut reagiert es mit molekularem Sauerstoff zu blauschwarzem Ruthenium(IV)-oxid und giftigem Ruthenium(VIII)-oxid. Mit Chlor verbindet es sich direkt zu Ruthenium(III)-chlorid. Die meist farbigen und wasserunlöslichen Verbindungen des Rutheniums besitzen nur wenig Bedeutung.
Der deutsch-russische Chemiker KARL ERNST CLAUS (1796-1864) entdeckte Ruthenium 1844 in Kasan, Russland, in Rückständen der Platingewinnung. In Form des Chlorids RuCl4 gelang ihm auch die Abtrennung. Beim Umsatz mit Ammoniumchlorid erhielt er das rote Ammonium-Hexachlororuthenat(IV), aus dem er dann durch thermische Zersetzung das reine Metall isolierte. Er nannte das neue Element nach dem alten Namen der Ukraine und schlug gleichzeitig das chemische Symbol «Ru» vor.
Mit dem 71. Platz in der Elementhäufigkeit gehört Ruthenium zu den seltenen Elementen der Erde. Ruthenium findet man in sehr geringen Konzentrationen häufig zusammen mit Platin und anderen Platinmetallen. Gelegentlich kommt es auch in Form des sehr seltenen Minerals Laurit RuS2 vor. Das Gesamtvorkommen auf der Erde wird auf 5 000 t geschätzt. Seine Hauptvorkommen liegen im Ural-Gebiet, Russland, Südafrika und den USA. Ruthenium fällt in den in Königswasser unlöslichen Rückständen des Rohplatins an. Über mehrere Zwischenstufen und nach Abtrennung des Silbers und der übrigen Platinmetalle wird das Ruthenium in Ammonium-Hexachlororuthenat(III) überführt. Daraus wird das Element durch Glühen im Wasserstoffstrom gewonnen. Als Nebenprodukt aus dem Anodenschlamm der elektrolytischen Nickelraffination fällt Ruthenium auch an. Die jährliche Weltproduktion des Elements liegt bei 150 kg.
Ruthenium wird als härtender Bestandteil von Platin- und Palladium-Legierungen verwendet und eingesetzt, um die Korrosionsbeständigkeit von Titan-Legierungen zu verbessern. Auch bei der Herstellung von Präzisions-Schichtwiderständen und Temperaturmessgeräten ist es von Bedeutung. In der chemischen Industrie spielt es in Form des Dioxids als Katalysator für Oxidations- und Reduktionsreaktionen eine wichtige Rolle.
Ruthenium bildet ein hexangonal-dichtes Metallgitter.
Stand: 2010
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