Getränke sind immer Stoffgemische , die nach einer bestimmten Rezeptur hergestellt werden. Einer der weltweit bekanntesten Softdrinks ist Coca-Cola®. Die genaue Rezeptur dieses beliebten Erfrischungsgetränks gehört noch heute zu den am besten gehüteten Geheimnissen unserer Zeit. Nur wenige Menschen auf der Welt wissen wirklich, welche Inhaltsstoffe bzw. in welcher Menge und Reihenfolge sie miteinander gemischt werden. Angeblich soll das Rezept in einem gesicherten Familiensafe lagern.
Das Getränk wurde 1886 von dem Apotheker JOHN S. PEMBERTON erfunden. Er mischte einen medizinisch wirksamen braunen Sirup aus verschiedenen Kräuterauszügen und anderen Stoffen zusammen, der zuerst mit kaltem Quellwasser und später mit Sodawasser aufgefüllt wurde und gegen Kopfschmerzen und Magenbeschwerden helfen sollte. Zudem schmeckte die entstandene Cola sehr erfrischend. PEMBERTON verwendete für die Zubereitung des Sirups u. a. Extrakte der Coca-Blätter und Cola-Nüsse. Daher nannte er die Mixtur kurzerhand Coca-Cola.
Noch im selben Jahr wurde von FRANK M. ROBINSON, dem Buchhalter des Apothekers, der typische Schriftzug im Jugendstil gestaltet. Die charakteristische Form und Anordnung der Schriftzeichen steht noch heute für das Produkt.
Anfangs wurde Coca-Cola® in einer Soda-Bar Atlantas für 5 Cent das Glas verkauft. Noch im gleichen Jahr gingen 95 Liter Cola-Sirup über den Ladentisch. 1895 war das Getränk in allen Staaten der USA bekannt und wurde bereits 1900 nach England exportiert. In Deutschland wird der Soft-Drink seit 1929 konsumiert.
Heute ist die Zusammensetzung von Coca-Cola® vielfach untersucht worden. Schon aus der Verpackungsaufschrift geht hervor, dass Wasser, Zucker , Kohlensäure, Farbstoff E 150d, Phosphorsäure, Aromastoffe und Coffein enthalten sind. Neben Wasser ist Zucker (hauptsächlich Rohrzucker bzw. Saccharose) der Hauptbestandteil der Cola. Ein Liter des süßen Getränks enthalten ca. 100 Gramm Zucker, das sind 30 Stück Würfelzucker!
Die Phosphorsäure dient als Säuerungsmittel und erhöht u. a. die Haltbarkeit des Getränks, da bei einem pH-Wert von 3 Bakterien und Pilze nicht lebensfähig sind. Der Säuregehalt der Cola entspricht dem von Essig und ist ungefähr 100-mal höher als der Säuregehalt von Bier oder saurer Milch.
Hinter dem Kürzel E 150d verbirgt sich Ammoniumsulfit-Zuckerkulör. Dies ist ein brauner Farbstoff, der durch Reaktion von Ammoniumsulfit mit Zuckerverbindungen hergestellt wird.
Durch den hohen Gehalt an Phosphorsäure in Mengen von 500 bis 600 mg/l (etwa 5 × 10-3mol/l) müßte Cola eigentlich sauer wie Essig schmecken. Das wird natürlich durch den hohen Gehalt an Zucker im Getränk unterdrückt. Daher ist das Trinken von Cola in größeren Mengen wegen des hohen Energiegehalts aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht unbedingt zu empfehlen.
Bei den Aromastoffen handelt es sich wiederum um ein Gemisch. Enthalten sind nach Angaben des Herstellers Orangenöl, Limonenöl, Muskatöl, Kassiaöl (chinesisches Zimtöl), Korianderöl, Neroliöl und Limonellenöl.
Für den Geschmack des Getränks ist es wichtig, dass das verwendete Trinkwasser keinen Eigengeschmack hat. Daher wird es entsprechend in firmeneigenen Produktionsanlagen aufbereitet.
Lebensmittelchemiker sind zwar heute Lage, die prinzipielle Zusammensetzung des Gemischs zu bestimmen, doch auch die Reihenfolge des Mischens und die Bedingungen der Herstellung beeinflussen den Geschmack. Obwohl man also die Inhaltsstoffe ermitteln kann, soll noch niemand die genaue Zusammensetzung und „Herstellungsformel“ gefunden haben. Regelmäßig auftauchende angebliche „Originalrezepte“ werden stets von der Coca-Cola-Company dementiert.
Stand: 2010
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