DYLAN THOMAS wurde als Sohn eines Englischlehrers in Wales geboren. Durch seine Eltern kam er früh in den Kontakt mit Lyrik und schrieb schon während seiner Schulzeit Gedichte. Mit 16 Jahren verließ er die Schule und arbeitete dann als Journalist für eine Zeitung. Ab 1933 lebte er als freier Schriftsteller in London und Wales.
1934 erschien sein erster Gedichtband Eighteen Poems. Seine Artikel, Rezensionen, Essays und Gedichte wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht und er gewann Ansehen als Kritiker und Lyriker. Weitere Gedichtbände folgten, die sich erfolgreich verkauften.
Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete THOMAS für den Rundfunk der BBC und zeichnete Dichterlesungen, Radio Essays und Hörspiele auf. Außerdem schrieb er Drehbücher für Dokumentarfilme. 1937 heiratete er und ließ sich schließlich 1949 mit seiner Familie in dem walisischen Fischerdorf Laugharne nieder, wo die Familie bereits die Vorkriegsjahre verbracht hatte.
THOMAS war einerseits als lebensfrohe und unkonventionelle Künstlernatur bekannt, andererseits zeigen seine immer wieder bis ins letzte Detail überarbeiteten Schriften einen willensstarken und disziplinierten Menschen.
Ab 1950 unternahm er erfolgreiche Vortragsreisen in die USA. Auf seiner vierten Reise starb er mit nur 39 Jahren. Er wurde in seiner walisischen Geburtsstadt Swansea beerdigt.
DYLAN THOMAS' erste Gedichtsammlung Eighteen Poems steht mit ihrer dunklen und assoziativen Bildsprache dem Surrealismus nahe, einer nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen literarischen Bewegung, die Träumen, Assoziationen und Visionen große Bedeutung zumaß.
Mit seinem 1946 veröffentlichtem Gedichtband Deaths and Entrances, der zwei der bedeutendsten Gedichte - Fern Hill und A Refusal to Mourn the Death by Fire of a Child in London - enthält, wurde THOMAS in der Öffentlichkeit populär. Der Gedichtband Collected Poems 1934-1952 (1952) steigerte seine Beliebtheit.
THOMAS' Lyrik weicht von der intellektuellen, politisch geprägten Dichtung der 1930-er Jahre ab. Seine Gedichte handeln von kindlicher Unschuld, von Liebe, Sexualität und der Allgegenwart des Todes. In sehr leidenschaftlichen und farbigen Sprachbildern spiegeln sich Kindheitserinnerungen und Naturerleben, Schuldgefühl und Angst, keltische Sagenwelt und die Welt der Bibel wider. Allerdings stieß sein neuromantisches Werk bei der Kritik zum Teil auf Ablehnung. Ihm wurden seine trunkene Syntax, die überbordende Klang- und Bildfülle und die komplizierte Reimtechnik vorgehalten.
Doch nicht nur die Lyrik THOMAS' machte ihn zu einem der bekanntesten zeitgenössischen Dichter. Während einer äußerst erfolgreichen Lesereise durch die Vereinigten Staaten schrieb er das lyrische Hörspiel Under Milk Wood (1954, dt. Unter dem Milchwald), das oft auch als Bühnenstück aufgeführt wird. Aus dem darin geschilderten Tagesablauf in einem walisischen Dorf ergibt sich ein komplexes Bild menschlicher Erfahrungen.
THOMAS verfasste auch eine beträchtliche Anzahl weiterer Schriften, darunter den Roman Rebecca's Daughters (hg. 1965, dt. Rebeccas Töchter) und einige Drehbücher (The Doctor and the Devils, 1953, dt. Der Doktor und der Teufel). Die Sammlung Portrait of the Artist as a Young Dog (1940, dt. Porträt des Künstlers als junger Hund) enthält autobiografische Kurzgeschichten.
Für den Komponisten IGOR STRAWINSKI verfasste THOMAS ein Opernlibretto, das er allerdings aufgrund seines frühen Todes nicht mehr vollendete.
Lyrik
The World I Breath (1939)
The Map of Love (1939)
In Country Sleep, And Other Poems (1952)
Kurzgeschichten und Essays
Notebooks (1934)
Quite Early One Morning (1954, dt. Ganz früh eines Morgens)
A Child's Christmas in Wales (1954, dt. Eines Kindes Weihnacht in Wales)
A Prospect of the Sea (hg. 1955, dt. Ein Blick aufs Meer)
Letters to Vernon Watkins (1957)
The Beach of Falesá (1964, dt. Der Strand von Falesa)
Romanfragment
Adventures in the Skin Trade (hg. 1955, dt. Abenteuer in Sachen Haut)
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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