ROBERT BURNS wurde 1759 als Sohn eines armen Pächters in Schottland geboren. Seine Bildung war teils vom Vater vermittelt (der darauf bestand, dass seine Kinder eine Bildung erhielten), teils eignete er sich vieles selbst an. In seiner freien Zeit musste BURNS bei der Landarbeit mithelfen. Nach dem Tod seines Vaters 1784 führte er mit seinem Bruder den Bauernhof weiter. Große finanzielle Schwierigkeiten veranlassten ihn, ernsthaft zu überlegen, ob er nicht nach Jamaika auswandern sollte. Er begann gleichzeitig erste Gedichte zu schreiben und als diese dann als Poems, Chiefly in the Scottish Dialect (1786) veröffentlicht wurden, hatte er gleich sehr großen Erfolg. Die literarischen und adeligen Kreise Edinburghs empfingen ihn mit offenen Armen.
Nach seiner Heirat übernahm BURNS für kurze Zeit einen Bauernhof bei Dumfries. Wirklich glücklich machte ihn die Arbeit auf der Farm jedoch nicht und so war er einige Jahre später froh, eine Stelle als Steuereintreiber anzutreten. Nebenbei begann er für das Scots Musical Museum schottische Volkslieder zu sammeln, was für ihn zu einer lebenslangen Aufgabe wurde.
Etwa 200 Lieder verfasste er selbst, die noch heute zum schottischen Nationalgut gehören. BURNS nahm für diese Arbeit allerdings nie Geld, da er sie als seine patriotische Pflicht betrachtete.
Im Laufe der Zeit verlor BURNS dann die Sympathien seiner Gönner aufgrund seines freien Lebenswandels. Missgunst schlug ihm dann auch noch entgegen, weil er sich für die Französische Revolution begeisterte. Außerdem verfasste er Satiren über Kleriker, was nicht gerade zu seiner Beliebtheit beitrug. BURNS starb mit nur 38 Jahren in Dumfries.
Seit 1786 erschienen seine Poems, Chiefly in the Scottish Dialect, durch die BURNS berühmt wurde. In den folgenden Auflagen wurde der Band jeweils erweitert. BURNS verfasste die Gedichte größtenteils in seinem heimischen Dialekt. Auch inhaltlich verarbeitete BURNS alte schottische Quellen: Seine Gedichte behandeln volkstümliche Themen und sind häufig angeregt durch überlieferte Volkslieder und Geschichten Schottlands. Allerdings konnte BURNS auch mit der gleichen Leichtigkeit in dem im 18. Jahrhundert gebräuchlichen Englisch schreiben.
BURNS' Verserzählung Tam o'Shanter (1790) wurde wegen ihres drastischen Humors berühmt: In dem balladenartigen, urwüchsigen Gedicht wird der Farmer Tam, als er nachts angetrunken heimkehrt, von Hexen und sogar vom Teufel verfolgt. BURNS verbindet Spukgeschichte mit Humor und Volksmythen.
BURNS schrieb auch anschauliche Naturlyrik sowie freche und zarte Liebesgedichte, von denen A red, red nose (1794) das bekannteste ist:
O my Luve's like a red, red rose,
That's newly sprung in June:
O my Luve's like the melodie,
That's sweetly play'd in tune.As fair art thou, my bonie lass,
So deep in luve am I;
And I will luve thee still, my dear,
Till a' the seas gang dry.Till a' the seas gang dry, my dear,
And the rocks melt wi' the sun;
And I will luve thee still, my dear,
While the sands o' life shall run.And fare-thee-weel, my only Luve!
And fare-thee-weel, a while!
And I will come again, my Luve,
Tho' 'twere ten thousand mile!
BURNS patriotische Lieder wurden zu schottischen Volksliedern, so etwa My Heart's in the Highlands (1789). Das Lied Auld Lang Syne (1788) wird noch heute traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen und man gedenkt damit der im abgelaufenen Jahr Verstorbenen.
Mit seiner Lyrik bereitete BURNS der englischen Romantik den Weg. Denn auch diese bezog ihre Themen aus der Natur und aus überlieferten Volksmythen.
Stand: 2010
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