Mexiko-Stadt (Ciudad de México oder Mexico City), die Hauptstadt Mexikos, liegt in etwa 2200 m Höhe in einem weiten, von z. T. mehr als 5000 m hohen Bergen umrahmten Becken im zentralen Hochland Mexikos (Bild 1). Durch die Höhenlage bedingt, hat die Stadt gemäßigte Temperaturen ohne große Jahresschwankungen, klare Luft und hohe Sonneneinstrahlung.
Als Hauptstadt ist Mexiko-Stadt auch das überragende Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landes. In den Mauern der Stadt befinden sich u. a. die 1551 gegründete Nationaluniversität und weitere acht Universitäten, sechs wissenschaftliche Akademien, die Nationalbibliothek, das Nationalmuseum und weitere bedeutende Museen. Daneben schlägt in ihr das Herz der mexikanischen Industrie.
Mexiko-Stadt ist mit knapp 10 Mio. Einwohnern die weitaus größte Stadt der Vereinigten Mexikanischen Staaten. In der städtischen Agglomeration, welche die Stadt mit ihren Trabantenstädten bildet, leben offiziell knapp 20 Mio. Menschen. Damit gehört sie zu den größten Ballungsgebieten der Erde.
Der hohe Bevölkerungszuwachs von Mexiko-Stadt hält seit Jahrzehnten an. Dieser selbst für Entwicklungsländer außergewöhnliche Zuwachs ist zum einen auf den großen Geburtenüberschuss zurückzuführen. Dessen Hauptursache sind vor allem junge, Arbeit suchende Zuwanderer zwischen 15 und 35 Jahren, die aus dem ganzen Land stammen. Zum anderen hält die Zuwanderung mittelloser Familien vom Land seit Jahrzehnten an. Die Landflucht ist das Ergebnis ungleicher Besitzverhältnisse, ungünstiger Lebensbedingungen und zunehmender Verarmung der mexikanischen Landbevölkerung.
Durch das ungezügelte Wachstum der Stadt sind riesige, bislang nicht bewältigte Agglomerationsprobleme entstanden:
Lage von Mexiko-Stadt im Mexikanischen Hochland
Die Regierung des Landes hat zwar ein Programm gegen die Luftverschmutzung aufgelegt und nach dem verheerenden Erdbeben von 1985 die Auslagerung von Verwaltungen und Betrieben beschlossen – die wirkliche Entlastung der Stadt ist aber nur durch die langfristige Beseitigung ihrer Ursachen zu erreichen, die Beendigung der Zuwanderung durch die Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Land.
Mexiko-Stadt wurde auf den Trümmern der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán aufgebaut. Das historische Zentrum, geprägt vom Nebeneinander unterschiedlicher Kulturen, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der unter dem Namen Zócalo bekannte Platz der Verfassung im unmittelbaren Zentrum liegt auf einem trockengelegten See. In diesem See befanden sich zu Zeiten der Azteken ihre berühmten schwimmenden Gärten. An seinen Ufern standen prächtige Tempel und Paläste, aus denen z. T. das Baumaterial stammt, aus dem die historischen Gebäude rund um den Platz errichtet wurden: die bis 1667 erbaute Kathedrale und das prachtvolle Rathaus aus dem 18. Jh.
Der mehrfach umgebaute Nationalpalast von 1523 steht im Übrigen auf den Grundmauern des Palastes von MOCTEZUMA II., einem König der Azteken. Neben den Sakralbauten aus vielen unterschiedlichen Epochen ist Mexiko-Stadt auch reich an Bauwerken der modernen Architektur, etwa der Universitätsbibliothek mit ihrer reich verzierten Mosaikfassade oder dem Olympiastadion, in dem 1968 die Sommerspiele stattfanden.
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