Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 38 | 38 Protonen 38 Elektronen |
5. Periode | 5 besetzte Elektronenschalen |
II. Hauptgruppe | 2 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | Kr 5s2 |
Elektronegativität | 1,0 |
Ionisierungsenergie in eV | 5,695 |
häufigste Oxidationszahlen | II |
Atommasse des Elements in u | 87,62 |
Atomradius in 10- 1 0m | 2,15 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 1,27 (+2) |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Dichte in bei 25 °C | 2,6 |
Härte nach Mohs | 1,5 |
Schallgeschwindigkeit in | |
Schmelztemperatur in °C | 770 |
spezifische Schmelzwärme in | 93,58 |
Siedetemperatur in °C | 1380 |
spezifische Verdampfungswärme in | 1803 |
Standardentropie S0 in | 52 |
Wärmeleitfähigkeit in bei 27 °C | 35,3 |
spezifische Wärmekapazität in | 0,301 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 0,231 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 0,014 |
In der Natur findet man Strontium als ein Gemisch aus vier verschiedenen stabilen Isotopen. daneben sind noch 24 weitere, radioaktive Isotope künstlich hergestellt worden.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % |
38 | 84 | 83,913 430 | 0,56% |
86 | 85,909 285 | 9,9% | |
87 | 86,908 892 | 7,0% | |
88 | 87,905 641 | 82,6% |
Strontium ist ein silberweißes, weiches, leicht formbares Leichtmetall. An der Luft läuft es rasch gelbgrau an. Es bildet einen Überzug aus Strontiumoxid SrO, der bei Feuchtigkeit in Strontiumhydroxid übergeht. Es hat eine relativ niedrige Schmelz- und Siedetemperatur. Strontium bildet drei Modifikationen: α-Strontium, β-Strontium und γ-Strontium. Strontium gehört zu der Gruppe der «Erdalkalimetalle». In seinem chemischen Verhalten ähnelt es Calcium, es ist aber reaktionsfreudiger als dieses. Strontium bildet in seinen Verbindungen fast ausschließlich die Oxidationsstufe +II, seine negativen Normalpotenziale weisen es als eines der elektropositivsten, sehr unedlen Metalle und als ein starkes Reduktionsmittel aus. Durch Reibung an harten Gegenständen entzündet sich das Metall, in Pulverform entzündet es sich an Luft spontan und verbrennt zu Strontiumoxid und Strontiumnitrid. Mit Wasser und verdünnten Mineralsäuren reagiert es heftig. Dabei bilden sich Strontiumhydroxid bzw. die entsprechenden Salze. Infolge der Passivierung wird Strontium von starken Säuren wie rauchender Salpetersäure oder konzentrierter Schwefelsäure nicht angegriffen. Strontium reagiert schon bei Raumtemperatur mit Wasserstoff zum Hydrid. Sind die Temperaturen höher, reagiert es direkt mit den Halogenen, Schwefel, Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff unter Bildung der entsprechenden Salze. Weil Strontium so reaktionsfreudig ist, wird es in Toluol, Petroleum, Paraffinöl oder unter Schutzgas aufbewahrt.
1790 wurde Strontium vom irischen Arzt ADAIR CRAWFORD (1748-1795) in Edinburgh im Mineral Strontianit als Element erkannt. In London gelang es DAVY 1808, das Metall in unreiner Form durch Elektrolyse herzustellen. In Heidelberg erhielten die deutschen Wissenschaftler BUNSEN und MATTHIESSEN 1855 erstmals reines, metallisches Strontium durch Elektrolyse einer Schmelze von Strontium- und Ammoniumchlorid mit Eisenkathoden. Den Namen erhielt das Element nach dem Mineral Strontianit, das Symbol Sr wurde von BERZELIUS vorgeschlagen.
Strontium gehört zu den häufigeren Elementen der Erde und steht an 22. Stelle der Elementhäufigkeit. In der Natur tritt es nie elementar auf. Wichtige Strontium-Minerale sind Coelestin (SrSO4) und Strontianit (SrCO3). Coelestin-Vorkommen liegen in Mexiko, Spanien und Großbritannien. Die technische Herstellung des Strontiums erfolgt entweder durch Schmelzflusselektrolyse von Strontiumchlorid im Gemisch mit Kaliumchlorid oder aluminothermisch aus Strontiumoxid durch Reduktion mit Aluminiumgrieß. Die Reinigung erfolgt durch Vakuumdestillation.
Die technische Bedeutung von Strontium ist gering. Es wird als Getter in der Vakuumtechnik und in Elektronenröhren, als Zusatz zu speziellen Aluminiumlegierungen, zum Härten von Akkumulator-Bleiplatten sowie als Desoxidationsmittel in der Metallurgie verwendet. In der Medizin findet Strontiumbromid als Nervenberuhigungsmittel und Röntgenkontrastmittel Anwendung. Strontiumoxid wird zur Strahlenminderung dem Frontglas von Fernsehbildschirmen zugegeben. Strontiumverbindungen wie Chlorid, Nitrat, Carbonat, Sulfat u. a. werden in der Pyrotechnik zur Erzeugung von Rotfeuer für Leuchtkugeln, Signalraketen, Warnfeuer u. a. verwendet. Strontiumferrit dient zur Herstellung von Dauermagneten für Mikromotoren, Lautsprecher u. a. Manche Strontiumisotope finden auch Anwendung in der Strahlentherapie, in der Augenheilkunde und in der Biologie bei Stoffwechseluntersuchungen.
Halogenide (SrX2), Oxide (SrO), Sulfate (SrSO4), Phosphate (Sr3(PO4)2),
Nitrate Sr(NO3)2, Hydride (SrH2) und Carbonate (SrCO3).
Strontium kristallisiert in einer hexagonal-dichtesten Packung.
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