Bekannt ist ALFRED NOBEL (1833–1896) heute eigentlich nur noch durch die Preise, die er in seinem Testament stiftete und die alljährlich an seinem Todestag an diejenigen vergeben werden, die „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Das Preisgeld wird aus den Zinsen gezahlt, die NOBELS Vermögen einbringt. Als Erfinder des Dynamits, das in hohem Maß zur industriellen und technischen Erschließung Europas und Amerikas beigetragen hat, ist er dagegen nur wenigen bekannt.
ALFRED NOBEL (der Nachname wird auf der zweiten Silbe betont) hat es wie kaum ein anderer Industrieller vollbracht, sich im Gedächtnis der Nachwelt in Erinnerung zu halten. Geboren in Schweden und aufgewachsen in Russland, schuf er aus zwei Erfindungen, deren wichtigste das Dynamit ist, ein Firmenimperium, dessen Niederlassungen sich in der ganzen westlichen Welt befanden. (Durch die Erfindung des Dynamits wurde das bislang unkontrollierbare Nitroglycerin handhabbar gemacht.) An den Orten seiner größten Fabriken befanden sich Wohnsitze, in denen NOBEL Zeit seines Lebens an weiteren Erfindungen arbeitete. In einer Zeit ohne schnelle Massenkommunikation verzichtete NOBEL auf eine feste Firmenzentrale und reiste immer wieder um die Welt, um direkt vor Ort zu verhandeln. Wenn man NOBEL allerdings gefragt hätte, wo sich seine Heimat befand, hätte er wahrscheinlich Paris genannt, wo er über zwanzig Jahre lang lebte. Hier experimentierte er nicht nur, sondern fand auch Zugang zu literarischen Zirkeln, durch die er seiner zweiten Leidenschaft, der Literatur , frönen konnte. Die aus seinen Erfindungen resultierenden Konflikte mit der französischen Regierung zwangen ihn schließlich dazu, Paris wieder zu verlassen. Seine letzten Jahre verbrachte er im italienischen San Remo.
NOBELs Erfindungen waren nicht nur für friedliche Anwendungen gedacht. Von Anfang an entwickelte er auch militärische Anwendungen, deren Einsatz er in den Kriegen und Konflikten seiner Zeit miterleben konnte. Der Chemiker NOBEL konnte sein Gewissen kaum damit beruhigen, dass er für den eigentlichen Einsatz seiner Erfindungen (u. a. Dynamit in Stangenform mit Zündschnur) nicht verantwortlich war. NOBEL beruhigte sich und sein Gewissen daher durch Unterstützung der damaligen Friedensbewegungen. In seinem Testament verfügte der kinderlose A. NOBEL, dass sein Vermögen der Nobel-Stiftung zugeführt wird. Aus dem jährlichen Zinsertrag sollten „... Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit größten Nutzen geleistet haben ...“. Der wichtigste Preis sollte der Friedensnobelpreis sein, einer von fünf Preisen, die ALFRED NOBEL in seinem Testament stiftete.
Bei der Vergabe der Nobelpreise gibt es einige bemerkenswerte Besonderheiten: | ||
– | Die Familie CURIE erhielt insgesamt 5 Nobelpreise für Physik und für Chemie: | |
1903 MARIE und PIERRE CURIE für Physik | ||
1911 MARIE CURIE für Chemie | ||
1935 IRENE und FREDERIC JOLIOT-CURIE für Chemie | ||
– | Auch Väter und Söhne erhielten den Nobelpreis: | |
1915 WILLIAM H. BRAGG für Physik und sein Sohn WILLIAM L. BRAGG, ebenfalls den für Physik | ||
1922 NIELS BOHR für Physik und 1975 sein Sohn AAGE BOHR, ebenfalls für Physik | ||
1924 KARL SIEGBAHN für Physik und 1981 sein Sohn KAI SIEGBAHN, ebenfalls für Physik. | ||
– | Mehre |
Stand: 2010
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