- Lexikon
- Politik/Wirtschaft
- 3 Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in der sozialen Marktwirtschaft
- 3.6 Ökologie und Marktwirtschaft
- 3.6.3 Instrumente staatlicher Umweltpolitik
- Instrumente und Prinzipien staatlicher Umweltpolitik
Regulative Instrumente sind vor allem Gebote und Verbote, z. B. das Setzen von Grenzwerten für die Emission bestimmter Schadstoffe. Sie haben den Nachteil, dass nach Erfüllung der entsprechenden Vorschrift kein weiterer Anreiz für das jeweilige Unternehmen zur Verstärkung umweltschützender Aktivitäten besteht.
Marktwirtschaftliche Instrumente zielen auf eine Steuerung über Preise ab. Wird z. B. die Verschmutzung der Luft mit einer festen Steuer pro Tonne Kohlendioxid belastet, entsteht ein ständiger Anreiz für das Unternehmen, eine weitere Verringerung der Emission anzustreben. Grundlegend geht es darum, dass negative externe Effekte durch die Erhebung von Umweltabgaben internalisiert werden sollen.
Dieser Ansatz wurde bereits in der ersten Hälfte des 20. Jh. von dem britischen Volkswirtschaftler ARTHUR PIGOU (1877–1959) entwickelt.
Pigou-Steuer ist eine an den externen Effekten wirtschaftlichen Handelns ansetzende Steuer.
Nach PIGOU soll die Höhe der Steuer so festgelegt werden, dass Grenznutzen und Grenzschaden identisch sind. Die von den Schadstoffen ausgehenden externen Effekte sind vollständig internalisiert. Das bedeutet, dass der Verursacher die Schäden konkret in seine Gewinnmaximierung einbezieht und damit Umweltschädigungen reduziert.
Die direkte Anwendung der Pigou-Steuer ist allerdings praktisch kaum möglich, weil die durch Umweltverschmutzung verursachten Schäden nur sehr selten in Geldeinheiten zu bewerten sind.
In der umweltpolitischen Praxis sind zahlreiche Ersatzlösungen der Pigou-Steuer entwickelt worden. Die prinzipielle Wirkung der meisten Instrumente besteht darin, die Kosten der Produktion zu erhöhen, womit das vorher kostenlose Gut Umwelt einen Preis bekommt.
Umweltpolitische Instrumente sind Mittel, die der Staat einsetzt, um die Produzenten und die Konsumenten zu veranlassen, entsprechend den festgelegten umweltpolitischen Zielen Maßnahmen der Vermeidung, Verringerung oder Beseitigung von Umweltbelastungen zu ergreifen.
Die Anwendung und Durchsetzung der verschiedenen Instrumente erfolgt ausgehend von vier Grundprinzipien staatlicher Umweltpolitik.
Zur Durchsetzung umweltpolitischer Ziele verfügt der Staat über verschiedene Instrumente – Rechtsmittel, Verfahren und fiskalische Möglichkeiten, die spezifisch angewendet werden:
Die Vorgabe von Grenzwerten, die Erhebung von Emissionssteuern und der Handel mit Emissionslizenzen gehören zu den staatlichen Instrumenten, die in der Umweltpolitik mit unterschiedlicher Effizienz angewendet werden.
Umweltpolitische Instrumente des Staates
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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