Außenwirtschaftliches Gleichgewicht ist ein Element der wirtschaftspolitischen Ziele des Staates und Bestandteil des magischen Vierecks. Kein Land kann es sich langfristig leisten, dass es sich gegenüber dem Ausland verschuldet. Bereits im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 wurde die Einhaltung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts durch Bund und Länder gesetzliche Verpflichtung.
Als Zielindikator gilt die Zahlungsbilanz eines Landes. Sie beinhaltet die bilanzmäßige Aufzeichnung (doppelte Buchführung) der gesamten ökonomischen Transaktionen (Kauf und Verkauf von Gütern) zwischen Inland und Ausland während eines Jahres.
Die Zahlungsbilanz besteht aus einzelnen Teilbilanzen (Bild 1).
Die Handelsbilanz erfasst die Werte der Warenexporte (Aktivseite) und stellt sie den Werten der Warenimporte (Passivseite) gegenüber. Bei Exportüberschuss ist die Handelsbilanz aktiv (+), bei Importüberschuss passiv (-).
Die Dienstleistungsbilanz enthält die Export- und Importwerte aller Dienstleistungen. Dazu zählen z. B. der Reiseverkehr, Transportleistungen, Finanz- und Versicherungsleistungen.
Die Differenz (Saldo) zwischen Export (X) und Import (M) von Waren und Dienstleistungen wird als Außenbeitrag (A) bezeichnet.
Außenbeitrag: A = X - M
Ist der Außenbeitrag positiv, besteht ein Exportüberschuss an Waren und Dienstleistungen. Der Wert der erhaltenen Güter aus dem Ausland ist dementsprechend geringer.
Für die Bundesrepublik sind positive Außenbeiträge die Regel, da der Warenexport wesentlich höher ist als der Import und die negative Bilanz aus den Dienstleistungen (starker Reiseverkehr der Bundesbürger ins Ausland) überdeckt wird.
Warenimport | Warenexport | Handelsbilanz | |
2001 | 542,8 | 638,3 | +95,5 |
2003 | 534,5 | 664,5 | +129,9 |
2007 | 772,5 | 969,0 | +196,5 |
2010 | 806,2 | 959,5 | +153,3 |
Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands sind die EU-Länder und die USA.
Die Übertragungsbilanz erfasst alle unentgeltlichen Leistungen mit dem Ausland, z. B. staatliche Entwicklungshilfe, Beiträge an internationale Organisationen, Renten und Pensionen an Ausländer.
In der Leistungsbilanz werden die Handels-, Dienstleistungs- und Übertragungsbilanz zusammengefasst.
Die Kapitalbilanz enthält die Kapitalexporte und -importe. Kapitalexport bedeutet z. B. der Kauf eines Grundstücks im Ausland oder die Vergabe eines Kredites an ausländische Unternehmen. Solche Kapitalexporte erhöhen das inländische Vermögen gegenüber dem Ausland. Umgekehrt verhält es sich beim Kapitalimport.
In der Devisenbilanz registriert die Bundesbank z. B. die Veränderungen des Bestandes an konvertiblen Fremdwährungen (Devisen) und an Goldreserven.
Zahlungsbilanzdefizit:
Zahlungsbilanzüberschuss:
Bestandteile der Zahlungsbilanz
Stand: 2010
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