Haushaltsführung bedeutet im hauswirtschaftlichen Sinne, dass die Bedürfnisbefriedigung der mitwohnenden Personen so organisiert werden muss, dass die relative Knappheit der bereitstehenden Mittel (Betriebsmittel des Haushaltes) einen optimalen Nutzen für möglichst viele Haushaltsmitglieder erbringt.
Aus dieser Definition können mehrere Aufgabenbereiche abgeleitet werden (Bild 1). Diese entsprechen denen eines Unternehmens, da der private Haushalt (wenn auch in geringerer Dimension) gleichfalls wirtschaften muss. Das aus der Betriebswirtschaft stammende Widerspruchsdreieck „Ökonomie – Soziologie – Ökologie“ findet also auch hier seine Anwendung.
Prägend für die Beibehaltung oder Verbesserung des Lebensstandards sind die ökonomischen Aufgaben. Hierzu zählt vor allem die Beschaffung des Haushaltseinkommens. Dieses kann sich in verschiedene Kategorien aufgliedern, z. B.
In iesem Zusammenhang müssen die Finanzen geplant werden. Die Ausgaben sollten über größere Zeiträume nie die Einnahmen überschreiten. Neben der Sicherung der Güter für den täglichen Bedarf sind größere Anschaffungen längerfristig zu planen. Wichtig ist auch, dass für Notfälle (z. B. Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Unfälle, Tod eines Familienmitgliedes) vorgesorgt wird, um ein Absinken des Lebensstandards zu minimieren.
Die sozialen Aufgaben des privaten Haushaltes sind sehr vielseitig. An erster Stelle steht die Eingliederung in das soziale System der Gesellschaft. Das bedeutet vor allem die Vermittlung und Akzeptanz von gesellschaftlich anerkannten Normen und Werten. Hieraus resultiert ein partnerschaftliches Verhalten. Die Sorge für den Schutz und die Geborgenheit der Mitglieder wird somit genauso selbstverständlich, wie die zeitweise oder ständige Betreuung bzw. Pflege von kranken, sehr jungen und/oder alten Haushaltsmitgliedern.
Die ökologischen Aufgaben des privaten Haushaltes beschreiben den bewussten Umgang mit der Umwelt. Da jeder selbst ein Teil der Umwelt ist, muss er mit der Umwelt so umgehen, wie mit seinem eigenen Körper. Dieses Bewusstsein herauszubilden, ist ein ständiger Prozess, der bei der heranwachsenden Generation beginnt. Die Verunreinigungen von Luft, Boden und Wasser sind zu vermeiden. Mit allen Rohstoffen und Ressourcen, insbesondere dem Trinkwasser und Strom, ist sparsam und pfleglich umzugehen. Das Verhältnis zur lebenden Natur, zum Tier wie zur Pflanze, ist immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Zum Teil widersprechen sich die drei Aufgabenbereiche. Zum Beispiel ist der Einbau einer ökologischen Kleinkläranlage viel teurer, als der einer Normalen. Das heißt, hier widersprechen sich Ökonomie und Ökologie. Oder bei der Finanzplanung beansprucht man ständig für sich wesentlich mehr, als für die übrigen Haushaltsmitglieder. Hier widerspräche sich die Ökonomie mit der Soziologie. Die einzelnen Aufgabenbereiche bedürfen einer guten Organisation. Die Haushaltsführung ist so zu organisieren, dass alle Haushaltsmitglieder an der Erledigung der Aufgaben beteiligt werden. Hierbei ist neben den Interessen auch das Alter zu berücksichtigen. Die Haushaltsmitglieder sind zum Ein- bzw. Unterordnen in die Gemeinschaft zu befähigen.
Das Hauptziel der Haushaltsführung ist, dass sich jeder um das lebenslängliche Wohlbefinden jedes einzelnen Haushaltsmitgliedes sorgt. Dieses ist durch eine zweckmäßige Arbeitsteilung zu verwirklichen. Dabei bedeutet „Sorge um das Wohlbefinden“ Schaffen von Behaglichkeit, Geborgenheit, Offenheit, Toleranz, wie auch Konsequenz, Streitkultur oder Freiräume.
Aufgaben der Haushaltsführung
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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