Eine moderne Form des Lackierens großer Metallteile ist das galvanische Auftragen von Farbe. Man bezeichnet dieses Verfahren auch als Elektrotauchlackierung. Es ähnelt dem Galvanisieren und wird vor allem in der Autoindustrie zum Lackieren von Autoteilen (Karosserien) genutzt.
Physikalische Grundlagen
Bringt man in eine leitende Flüssigkeit zwei Elektroden und legt an sie eine Spannung, so bildet sich in der Flüssigkeit ein elektrisches Feld aus. Unter dem Einfluss dieses elektrischen Feldes bewegen sich die Ionen der leitenden Flüssigkeit als Anionen (negative Ionen, die zur Anode wandern) oder als Kationen (positiv geladene Ionen, die zur Katode wandern) zu einer der beiden Elektroden und lagern sich dort ab. Es bildet sich ein Überzug, dessen Dicke im Wesentlichen von der Stromstärke und der Zeit abhängt.
Realisierung des Lackierens
In eine große Wanne wird wasserlösliche Lackfarbe gebracht. Man bezeichnet sie mitunter auch als Wasserfarbe. Bei der Verdünnung der Farbe durch Wasser bilden sich Ionen. Die Lackteilchen tragen eine negative Ladung.
Zwischen der eingetauchten Karosserie und der Wanne wird nun eine Spannung so angelegt, dass der positive Pol der Spannungsquelle an der Karosserie liegt. Die Karosserie bildet damit die Anode. Unter dem Einfluss des elektrischen Feldes bewegen sich die negativ geladenen Lackteilchen (Anionen) in Richtung Anode (Karosserie) und lagern sich dort ab. Es bildet sich ein gleichmäßiger Überzug mit einer Schichtdicke von bis zu 60 Mikrometern.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht vor allem darin, dass eine relativ gleichmäßige Schichtdicke auch an unzugänglichen Stellen erreicht wird und wasserlösliche Farbe genutzt werden kann.
/* linebreaks are removed intentionally! -robert */ ?>