Johann Wilhelm Ritter

JOHANN WILHELM RITTER lebte in einer Zeit, in der in den Naturwissenschaften zahlreiche neue Entdeckungen und Erfindungen gemacht wurden. FRIEDRICH WILHELM HERSCHEL (1738-1822) entdeckte bei Untersuchungen des Sonnenspektrums 1800 die Infrarotstrahlung, LUIGI GALVANI (1737-1798) erforschte die so genannten tierische Elektrizität. ALESSANDRO VOLTA (1745-1827) schuf die ersten brauchbaren Spannungsquellen. ANDRÉ MARIE AMPÈRE (1775-1836) untersuchte die Wirkungen des elektrischen Stromes.
Zeitgenossen von JOHANN WILHELM RITTER waren unter anderem die Dichter JOHANN WOLFGANG GOETHE (1749-1832) und FRIEDRICH SCHILLER (1759-1805), die Komponisten WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) und JOSEPH HAYDN (1732-1809) sowie die Staatsmänner NAPOLEON BONAPARTE (1769-1821) und GEORGE WASHINGTON (1732-1799).

Leben und Wirken

JOHANN WILHELM RITTER wurde am 16. Dezember 176 in Samitz in Schlesien geboren. Nach einer Lehre als Apotheker ab 1790 wirkte er zunächst bis 1795 als Apotheker in Liegnitz, studierte 1796 in Jena Chemie, bildete sich aber vor allem durch eigene Experimente weiter. Anschließend war er als Privatgelehrter in Jena, Gotha und Weimar tätig. Hier lernte er auch J. W. GOETHE kennen. Am Weimarer Hof führte er z. B. physikalische Versuche vor und beriet den Staatsminister GOETHE in physikalischen Fragen. Ab 1805 war RITTER in München tätig, wo er an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wirkte. Er starb er am 23. Januar 1810 in München.

Wissenschaftliche Leistungen

JOHANN WILHELM RITTER beschäftigte sich mit verschiedenen physikalischen und chemischen Problemen. 1801/02 untersuchte er in Jena das Spektrum von Sonnenlicht, das man mithilfe eines Prismas erhält. Bekannt war zu dieser Zeit bereits, dass jenseits des roten Endes des sichtbaren Bereiches eine weitere Strahlung vorhanden war, die man mit Thermometern nachweisen konnte (infrarote Strahlung, Wärmestrahlung). Diesen Nachweis hatte FRIEDRICH WILHELM HERSCHEL (1738-1822) im Jahre 1800 geführt.
RITTER untersuchte nun den Bereich des Spektrums, der sich an das blaue und violette Licht anschloss. Dazu nutzte er Papier, das mit Silberchlorid getränkt war. Von Silberchlorid war bekannt, dass es sich unter dem Einfluss von Licht schwarz färbt. RITTERs Untersuchungen zeigten: Außerhalb des violetten Bereiches verfärbte sich das mit Silberchlorid getränkte Papier besonders stark. Es musste also auch in diesem Bereich eine Strahlung existieren, die wir heute als ultraviolette Strahlung oder UV-Strahlung bezeichnen. RITTER gelang die Entdeckung dieser Strahlung im Jahre 1801.

Umfangreiche Untersuchungen führte RITTER auch zu elektrochemischen Vorgängen durch, z. B. zur elektrochemischen Spannungsreihe der Metalle oder zur Elektrolyse von Wasser. Er gilt damit als einer der Mitbegründer der Elektrochemie. 1803 schuf er eine Spannungsquelle, die als Vorläufer des Akkumulators anzusehen ist. Wichtige Werke von ihm wurden nach 1800 unter den Titeln „Beiträge zur näheren Kenntnis des Galvanismus“, „Das elektrische System der Körper“ und „Physikalisch-chemische Abhandlungen“ veröffentlicht.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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