GUILLAUME AMONTONS lebte in der Epoche der Herausbildung der klassischen Physik. Er war ein Zeitgenosse von ISAAC NEWTON (1643-1727), ROBERT HOOKE (1635-1703), ROBERT BOYLE (1627-1691) und CHRISTIAAN HUYGENS (1629-1695). Es gab zu seiner Zeit erste Versuche, Motoren und Dampfmaschinen zu konstruieren. In Frankreich herrschte seit 1643 absolutistisch LUDWIG XIV., der "Sonnenkönig", und in Russland PETER DER GROßE.
Leben und Wirken
Über das Leben von GUILLAUME AMONTONS sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Er wurde am 31. August 1663 in Paris als Sohn eines Advokaten geboren. Während seiner Schulzeit verlor er sein Gehör. Das hat ihn jedoch in seinen Studien nicht behindert, sondern steigerte seinen Eifer noch. Von Zeitgenossen wird berichtet, dass er jede ärztliche Hilfe ablehnte aus Furcht, bei Wiedererlangen seines Gehörs durch den Lärm der Welt von seinen Studien abgelenkt zu werden. Sein gesamtes Leben lang arbeitete AMONTONS wissenschaftlich. In Anerkennung seiner Leistungen wurde er 1699 in die Pariser Akademie der Wissenschaften aufgenommen. GUILLAUME AMONTONS starb am 11. Oktober 1705 in Paris.
Wissenschaftliche Leistungen
Besonders beschäftigte sich AMONTONS mit Mathematik und Mechanik. Eine seiner ersten Forschungsarbeiten war der Plan eines perpetuum mobile. Obwohl er bald die Schwierigkeiten der Realisierung einsah, ließ er diesen Plan zeitlebens nie fallen, was zu seiner Zeit noch zu verstehen ist.
Neben mathematischen und physikalischen Problemen beschäftigte sich AMONTONS mit Architektur und Feldmessen, was ihm später eine Stellung im Staatsdienst eintrug.
Im Jahre 1687 überreichte er der Pariser Akademie ein von ihm entwickeltes Hygrometer, ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Meteorologische Messgeräte - Hygrometer, Thermometer, Barometer - waren auch in den folgenden Jahren Hauptinhalt seiner Arbeit. 1695 stellte er die Ergebnisse seiner Forschungen in einem Buch dar.
Als einer der Ersten hat AMONTONS erkannt, dass die Siedetemperatur des Wassers eine unveränderliche Größe ist und deshalb zur Eichung von Thermometern genutzt werden kann. Richtig ist das allerdings nur bei konstantem Druck, aber damals nahm man an, die Siedetemperatur sei auch von der geographischen Breite abhängig. Bei seinen Arbeiten zum Barometer entdeckte er den Zusammenhang zwischen der Temperatur und dem Druck eines Gases. Er konnte nachweisen, dass der Druck in einem abgeschlossenen Gas umso größer ist, je höher seine Temperatur ist. Diese Erkenntnis gehört zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen und wird heute als Gesetz von Amontons bezeichnet.