Daniel Gabriel Fahrenheit

DANIEL GABRIEL FAHRENHEIT lebte in einer Zeit, in der sich die Naturwissenschaften stürmisch entwickelten und sich die Forscher zunehmend spezialisierten.
ISAAC NEWTON (1643-1727) hatte grundlegende Gesetze der Mechanik und das Gravitationsgesetz entdeckt. BENJAMIN FRANKLIN (1706-1790) untersuchte die Reibungselektrizität und andere elektrische Erscheinungen. CHRISTIAAN HYUGENS (1629-1695) hatte die Gesetze der Pendelbewegung gefunden und eine Wellentheorie des Lichtes entwickelt. GALILEO GALILEI (1564-1642) baute um 1600 ein Thermometer. Es dauerte aber noch bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, bis Thermometer mit Skaleneinteilungen geschaffen wurden, die Temperaturmessungen größerer Genauigkeit ermöglichten. Wesentlichen Anteil daran hatte neben dem Schweden ANDERS CELSIUS (1701-1744) und dem Franzosen RENÉ ANTOINE RÉAUMUR (1683-1757) auch der Deutsche DANIEL GABRIEL FAHRENHEIT.

Leben und Wirken

DANIEL GABRIEL FAHRENHEIT wurde am 24. Mai 1686 in Danzig geboren. Er stammt aus einer Kaufmannsfamilie und sollte selbst Kaufmann werden. Zu diesem Zweck wurde er 1701 nach Amsterdam geschickt, wendete sich dort aber, seinen Neigungen entsprechend, dem Bau physikalischer Geräte zu. Dabei lernte er auch das Handwerk des Glasbläsers. Besonders in der damals seltenen Kunst des Thermometerbaues entwickelte er großes Geschick. Seine Thermometer machten ihn schnell berühmt, wiesen sie doch die damals seltene Eigenschaft auf, alle den gleichen Wert anzuzeigen. Das wurde von anderen Geräteherstellern trotz vieler Bemühungen nicht erreicht.1717 ließ er sich nach seinen Reisen durch Europa in Den Haag (Holland) nieder. Dort verbrachte er den größten Teil seines Lebens und war auch mit vielen Wissenschaftlern befreundet.
1724 wurde er aufgrund seiner Leistungen Mitglied der berühmten Royal Society in London. FAHRENHEIT starb am 16. September 1736 in Den Haag.

Wissenschaftliche Leistungen

Die zweifellos bedeutendste wissenschaftliche Leistung von DANIEL GABRIEL FAHRENHEIT bestand darin, dass er der Erste war, dem es gelang, wirklich übereinstimmende Thermometer mit hoher Präzision anzufertigen. Thermometer kannte man zwar schon vorher, die Genauigkeit der Messergebnisse war aber unbefriedigend und das Ergebnis vom jeweils verwendeten Thermometer abhängig. FAHRENHEIT führte seine wichtigsten Untersuchungen und Konstruktionen zum Thermometer zwischen 1710 und 1720 aus.

Zunächst verwendete FAHRENHEIT Weingeist als Thermometerfüllung, etwa ab 1718 ging er zu Quecksilber über. Obwohl er 1724 sein Verfahren der Herstellung und Eichung von Thermometern veröffentlicht hat, blieb die Genauigkeit seiner Geräte auch danach lange unerreicht.

Drei Fixpunkte hat FAHRENHEIT benutzt:

  • Einer Kältemischung aus Eis und Kochsalz gab er den Wert 0°. Er hielt diesen Wert, wie auch andere seiner Zeitgenossen, für die größte Kälte, die möglich ist.
  • Einer Mischung aus Eis und Wasser ordnete er 32° zu. Das ist der Nullpunkt der Celsius-Skala.
  • Die Temperatur des menschlichen Körpers erhielt den Wert 96°.

Mit diesen Fixpunkten entwickelte er um 1714 eine Temperaturskala, die heute als Fahrenheit-Skala bezeichnet wird. Die Temperatur wird in Grad Fahrenheit (°F) angegeben. Diese Temperaturskala setzte sich vor allem in den englisch und niederländisch sprechenden Ländern und Kolonien durch, während in der übrigen Welt die Celsius-Skala genutzt wurde.
Den Siedepunkt des Wassers hat FAHRENHEIT im Unterschied zu CELSIUS nicht benutzt, wohl auch deshalb, weil er entdeckt hatte, dass dieser vom Druck abhängig ist. Es ist Zufall, dass für die Differenz zwischen Siede- und Schmelzpunkt des Wassers in der Fahrenheitskala ein runder Wert herauskommt, nämlich 180°.

Zwischen der bei uns üblichen Celsius-Skala und der Fahrenheit-Skala, die vor allem noch in England und in den USA genutzt wird, gelten folgende Beziehungen:

 0 °C
100 °C
= 32 °F
= 212 °F

Allgemein gilt für die Umrechnung von der Fahrenheit-Skala in die Celsius-Skala die folgende Beziehung:

t C ° C = 5 9 ( t F ° F 32 )                            t C    Temperatur in °C                            t F    Temperatur in °F

Eine andere interessante Entdeckung FAHRENHEITs ist die, dass man sehr reines Wasser weit unter den Gefrierpunkt abkühlen kann, ohne dass es erstarrt, wenn man jede Erschütterung vermeidet. Auch sehr handliche Aräometer (Dichtemesser) zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten und Barometer hat er entwickelt. Daneben machte er weitere Erfindungen und entwickelte technische Verbesserungen für existierende Geräte und Anordnungen. So konstruierte er u. a. eine Zentrifugalpumpe.

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