Beim Bestrahlungsverfahren wird die Eigenschaft radioaktiver Strahlung genutzt, in Stoffen chemische, biologische oder physikalische Veränderungen hervorzurufen, insbesondere auch Zellen zu beeinflussen.
Verbesserung der Lagerfähigkeit von Lebensmitteln
Zwiebeln, Kartoffeln und andere Lebensmittel müssen zum Teil über einen längeren Zeitraum mit möglichst wenig Qualitätsverlusten gelagert werden. Solche Qualitätsverluste treten vor allem durch Keimung auf.
Führt man eine Bestrahlung mit radioaktiver Strahlung durch, so werden die besonders empfindlichen Keimzellen so beeinflusst, dass kaum Keimung auftritt und damit die Lagerfähigkeit wesentlich verbessert wird. Die bestrahlten Stoffe werden zwar beeinflusst, werden aber selbst nicht radioaktiv. Nachteilige Folgen der Nutzung des Verfahrens für den Verbraucher sind nicht bekannt.
Strahlentherapie
Radioaktive Strahlung kann genutzt werden, um Zellen nicht nur zu schädigen, sondern sie auch zu zerstören. Man spricht allgemein von Strahlentherapie. Sie wird zur Bekämpfung von Tumoren genutzt. Es erfolgt eine intensive Bestrahlung der Tumorzellen, wobei durch Bündelung der Strahlung und durch Bestrahlung aus unterschiedlichen Richtungen das umliegende Gewebe geschont wird. Da in den ersten Jahren der Nutzung dieses Verfahrens meist mit Cobalt-60 als Strahler gearbeitet wurde, nannte man die entsprechenden Geräte Kobaltkanonen. Um Tumorzellen zu zerstören, wird mit einer relativ hohen Strahlendosis gearbeitet. Die Energiedosis beträgt bei der Strahlentherapie zwischen 40 Gy und 70 Gy.
Nutzung in der Technik
Radioaktive Strahlung beeinflusst nicht nur die Zellen von Menschen, Tieren und Pflanzen, sondern auch von Werkstoffen. Das kann genutzt werden, um die Eigenschaften von Werkstoffen gezielt zu beeinflussen. So lässt sich z. B. die Reißfestigkeit dünner Folien aus Hochpolymeren (Polystyrol, Polyethylen) durch Bestrahlung mit radioaktiver Strahlung deutlich verbessern. Bei Halbleitern können durch Bestrahlung gezielt die elektrischen Eigenschaften verändert werden.
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Stand: 2010
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