- Lexikon
- Physik Abitur
- 2 Mechanik
- 2.8 Mechanische Schwingungen und Wellen
- 2.8.2 Überlagerung von Schwingungen
- Überlagerung von Schwingungen
Wir betrachten zunächst die Überlagerung von zwei harmonischen, also sinusförmigen Schwingungen,
Das Ergebnis der Überlagerung hängt dann von den Amplituden der Einzelschwingungen und von ihrer Phasenlage zueinander ab. In Bild 1 ist der Spezialfall zweier Teilschwingungen gleicher Amplitude dargestellt, wobei die Phasendifferenz zwischen den beiden Schwingungen null ist. Allgemein gilt:
Die resultierende Schwingung ergibt sich durch algebraische Addition der Einzelschwingungen, wobei die Vorzeichen zu beachten sind.
Überlagern sich zwei Schwingungen gleicher Phasenlage und gleicher Amplitude, dann entsteht als resultierende Schwingung eine mit der doppelten Amplitude.
Beträgt die Phasendifferenz zwischen den beiden Teilschwingungen null (Bild 2), dann addieren sich die Auslenkungen an jeder Stelle. Die resultierende Schwingung hat die gleiche Phasenlage, ihre Amplitude ist gleich der Summe der Amplituden der Einzelschwingungen. Es gilt:
Das kann man auch sofort aus dem rechts in Bild 2 gezeichneten Zeigerdiagramm ermitteln.
Überlagerung zweier harmonischer Schwingungen bei einer Phasendifferenz von null. Rechts ist für die im Diagramm markierte Stelle das Zeigerdiagramm dargestellt.
Beträgt die Phasendifferenz zwischen den beiden Teilschwingungen 180° in Gradmaß oder in Bogenmaß (Bild 3), dann ergibt sich aufgrund der Vorzeichen die jeweilige Elongation als Differenz der Elongationen der beiden Teilschwingungen. die Schwingungsgleichung der resultierenden Schwingung lautet:
Auch diese Beziehung kann man sofort aus dem rechts in Bild 3 gezeichneten Zeigerdiagramm ablesen.
Überlagerung zweier harmonischer Schwingungen bei einer Phasendifferenz von 180°. Rechts ist für die im Diagramm markierte Stelle das Zeigerdiagramm dargestellt.
Bei einer beliebigen Phasendifferenz zwischen den beiden Teilschwingungen gibt es drei Möglichkeiten, zu der resultierenden Schwingung zu kommen:
Überlagerung zweier harmonischer Schwingungen bei einer beliebigen Phasendifferenz. Aus dem Zeigerdiagramm kann sehr elegant der Zeiger der resultierenden Schwingung ermittelt werden.
In diesem Fall kommt man nur durch die punktweise Addition der Elongationen zu der resultierenden Schwingung, die in Abhängigkeit von den Frequenzen der Einzelschwingungen und deren Amplituden sehr unterschiedliche Formen haben kann. In Bild 5 ist ein Beispiel dargestellt.
Unterscheiden sich die Frequenzen der beiden Schwingungen, die sich überlagern, nur geringfügig, so entsteht als Resultierende eine Schwingung, deren Frequenz gleich der Differenz aus den Frequenzen der beiden Einzelschwingungen ist. Das bezeichnet man als eine Schwebung. Sie äußert sich z.B. bei Schallschwingungen so, dass man bei zwei Stimmgabeln mit geringen Frequenzunterschieden einen langsam an- und abschwellenden Ton registriert. Beträgt z.B. die Frequenz der einen Teilschwingung 30 Hz und die der anderen 31 Hz, so ist die Frequenz der resultierenden Schwingung
31 Hz - 30 Hz = 1 Hz.
Bei der Überlagerung zweier harmonischer Schwingungen unterschiedlicher Frequenz entsteht eine nicht harmonische Schwingung.
Liegen die Schwingungsrichtung von zwei Teilschwingungen senkrecht zueinander, so findet man die resultierende Schwingung durch vektorielle Addition. Dabei entstehen je nach den Frequenz- und Phasenverhältnissen interessante geometrische Figuren (Bild 6), die nach dem französischen Physik JULES ANTOINE LISSAJOUS (1822-1880) als LISSAJOUS-Figuren bezeichnet werden. Realisieren kann man solche LISSAJOUS-Figuren mithilfe eines Doppelpendels oder mit einem Oszillografen, indem man den einen Generator an die X-Ablenkung und den anderen an die Y-Ablenkung anschließt.
Überlagerung harmonischer Schwingungen unterschiedlicher Schwingungsrichtung (LISSAJOUS-Figuren)
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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