Modelle können unterschiedliche Funktionen erfüllen. Das hängt von dem Zweck ab, für den man ein Modell nutzen will.
Modelle können sowohl materiell (gegenständlich) als auch ideell (gedanklich) sein. Beispiele für materielle Modelle sind das Modell eines Verbrennungsmotors, das Modell einer Tragfläche oder ein aus Kugeln aufgebautes Teilchenmodell.
Beispiele für ideelle Modelle sind Feldlinienbilder, das Teilchenmodell als System von Aussagen, Atommodelle oder das Modell Massepunkt.
Es ist auch möglich, für ein bestimmtes Original verschiedene Modelle zu schaffen, die das Original mehr oder weniger gut widerspiegeln. Ein Beispiel dafür sind verschiedene Atommodelle. Bei technischen Modellen wird man das Modell weitgehend in Abhängigkeit vom jeweiligen Verwendungszweck gestalten.
Mit materiellen Modellen kann man auch experimentieren. Man bezeichnet solche Experimente als Modellexperimente. Darüber hinaus kann man mit ihnen Erscheinungen erklären und voraussagen.
Beispiel: Mischt man 50 ml Alkohol und 50 ml Wasser, so hat das Gemisch aus beiden nicht ein Volumen von 100 ml, sondern nur von 96 ml (Bild 4a). Das kann man in einem Modellexperiment bestätigen und damit zugleich eine anschauliche Erklärung für diese Erscheinung finden.
Nimmt man als Alkoholteilchen Erbsen und als Wasserteilchen Reiskörner, dann kann man ein bestimmtes Volumen Erbsen und ein bestimmtes Volumen Reis mischen. Das Volumen des Gemisches ist deutlich kleiner als die Summe der beiden Einzelvolumen (Bild 4b). Die Ursache dafür liegt darin, dass die Reiskörner die Lücken zwischen den Erbsen ausfüllen und damit die Teilchen insgesamt einen kleineren Raum einnehmen.
Dieser Vorgang vollzieht sich auch bei der Mischung von Alkohol und Wasser. Er geht dort aber bei den nicht sichtbaren Atomen bzw. Molekülen vonstatten.
Mischung von Alkohol und Wasser (oben) und Modellexperiment dazu mit Erbsen und Reis (unten)
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