- Lexikon
- Physik Abitur
- 3 Thermodynamik
- 3.3 Kinetische Theorie der Wärme
- 3.3.2 Kinetische Gastheorie
- Grundgleichung der kinetischen Gastheorie
Der Ansatzpunkt für die Herleitung ist der Zusammenhang zwischen Teilchenbewegung und Gasdruck, wobei von den folgenden vereinfachenden Annahmen ausgegangen wird:
In einem Quader der Seitenfläche A und der Länge (Bild 1) befindet sich dann eine Teilchenanzahl von:
Betrachten wir nur die Teilchen, die sich in Richtung Fläche A bewegen, dann sind das 1/6 der gesamten Teilchenanzahl, also:
Jedes einzelne Teilchen hat die Masse m und die Geschwindigkeit und damit den Impuls
Nach einem geraden zentralen elastischen Stoß beträgt dieser Impuls , hat also den gleichen Betrag, aber die entgegengesetzte Richtung. Der Betrag der Impulsänderung für ein Teilchen beträgt demzufolge bei der elastischen Wechselwirkung mit der Wand
Betrachtet man alle Teilchen, die während des Zeitintervalls auf die Wand treffen, dann beträgt die Impulsänderung für alle diese Teilchen
Der rechts stehende Term ist die kinetische Energie eines Teilchens unter der vereinfachenden Annahme, dass die mittlere Geschwindigkeit der Teilchen v beträgt. Beachtet man, dass als Mittelwert der Geschwindigkeit der Teilchen der quadratische Mittelwert der Geschwindigkeit angesetzt werden muss, dann erhält man aus der zuletzt genannten Gleichung:
Diese Gleichung wird als Grundgleichung der kinetischen Gastheorie bezeichnet und häufig in folgender Form angegeben:
Die Grundgleichung der kinetischen Gastheorie lässt sich in unterschiedlicher Weise angeben. Eine Form ist oben genannt und sei hier der Vollständigkeit halber wiederholt:
Setzt man für den Term ein, so erhält man:
Geht man von der oben genannten Gleichung (1) aus und beachtet, dass das Produkt aus Teilchenanzahl N und Masse eines Teilchens m gleich der Gesamtmasse des Gases ist, dann ist der Term
Weitere Formen erhält man, wenn man die unterschiedlichen Varianten der Zustandsgleichung des idealen Gases einbezieht, z.B.:
Eine Interpretation der verschiedenen Formen der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie ermöglicht es, wichtige Zusammenhänge zwischen physikalischen Größen unter Einbeziehung kinetisch-statistischer Betrachtungen zu formulieren und damit auch besser das Wesen verschiedener physikalischer Größen zu erfassen. Das gilt insbesondere für den Druck, aber auch für die Temperatur, wenn man den oben genannten Zusammenhang zwischen mittlerer kinetischer Energie der Teilchen und der absoluten Temperatur einbezieht.
Die Variante (4) ermöglicht es auch, in einfacher Weise die durchschnittliche Geschwindigkeit von Teilchen zu berechnen:
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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