Fritz Strassmann

FRIEDRICH WILHELM STRASSMANN, der meist kürzer FRITZ STRASSMANN genannt wird, wurde am 22. Februar 1902 in Boppard am Rhein geboren. Nach dem Abitur studierte er Chemie und war ab 1929 als Mitarbeiter von OTTO HAHN (1879–1968) am Kaiser- Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem tätig. Hier beschäftigte er sich mit radioaktiven Stoffen. Nach 1933 hatte er aufgrund seiner Haltung Schwierigkeiten.
Die Nationalsozialisten verwehrten ihm die Möglichkeit, sich zu habilitieren.Trotzdem konnte er wissenschaftlich arbeiten.

Otto Hahn und Fritz Strassmann

Otto Hahn und Fritz Strassmann

Fritz Strassmann - Otto Hahn und Fritz Strassmann

1938 hatten LISE MEITNER, OTTO HAHN und FRITZ STRASSMANN als sein Mitarbeiter begonnen, Uran mit Neutronen zu bestrahlen. Ziel war es, schwerere Elemente, sogenannte Transurane, zu erzeugen. Nach der Emigration von LISE MEITNER setzten HAHN und STRASSMANN die Versuche allein fort. Zu ihrer Verwunderung wiesen sie im Endprodukt Barium nach, ein Element mit wesentlich kleinerer Ordnungszahl.
Das Ergebnis, das sie nicht erklären konnten, veröffentlichten HAHN und STRASSMANN im Januar 1939 in der Zeitschrift „Naturwissenschaften“. LISE MEITNER und ihr Neffe ROBERT FRISCH konnten durch theoretische Überlegungen beweisen, dass hier eine Uranspaltung stattgefunden hatte und dass bei diesem Vorgang Energie freigesetzt wird. Sie führten auch den Begriff „Kernspaltung“ in die Physik ein.

Als kurze Zeit später der Franzose FREDERIC JOLIOT-CURIE
(1900–1958) nachwies, dass bei diesem Prozess wieder Neutronen freigesetzt werden, war der Weg für die Gewinnung von Kernenergie vorgezeichnet. FRITZ STRASSMANN ist damit einer der Mitentdecker der Kernspaltung. Den Nobelpreis für diese wissenschaftliche Leistung erhielt allerdings OTTO HAHN allein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war FRITZ STRASSMANN als Chemiker tätig. 1946 wurde er Professor für Chemie an der Universität in Mainz und ab 1950 für einige Jahre Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. Wissenschaftlich beschäftigte er sich in dieser Zeit u. a. mit Möglichkeiten der geologischen Alterbestimmung sowie mit künstlichen Radionukliden, insbesondere mit der Herstellung von künstlichen Radionukliden aus Uran und Thorium durch Beschuss mit Neutronen.
FRITZ STRASSMANN starb am 22. April 1980 in Mainz.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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