Bild 1 zeigt eine Versuchsanordnung mit einem Fadenstrahlrohr.
Versuchsanordnung zur Bestimmung der spezifischen Ladung von Elektronen
Eine relativ einfache Bestimmung der grundlegenden Naturkonstanten e/m zu kann mithilfe eines sogenannten Fadenstrahlrohres erfolgen. Das ist eine kugelförmige evakuierte Röhre mit einem Füllgas, einer heizbaren Katode und einer Anode. Durch die Katode werden Elektronen emittiert, durch eine Spannung zwischen Katode und Anode beschleunigt und durch Blenden ein feiner Strahl, ein Elektronenstrahl, ausgeblendet. Durch Ionisation des Füllgases wird die Bahn des Elektronenstrahls sichtbar.
Bringt man das Fadenstrahlrohr so in ein homogenes Magnetfeld, dass die Bewegungsrichtung der Elektronen und die Richtung des Magnetfeldes senkrecht zueinander sind, dann wirkt die LORENTZ-Kraft als Radialkraft. Die Elektronen bewegen sich auf einer Kreisbahn (Bild 2). Das erforderliche homogene Magnetfeld erzeugt man durch HELMHOLTZ-Spulen.
Da die Radialkraft die LORENTZ-Kraft ist, kann man setzen:
Alle rechts stehenden Größen sind messbar, damit die spezifische Ladung experimentell ermittelbar. Die magnetische Flussdichte kann man aus den Abmessungen der HELMHOLTZ-Spulen, ihrer Windungszahl und der Stromstärke in ihnen berechnen oder mit einer HALL-Sonde direkt messen.
Im homogenen Magnetfeld von HELMHOLTZ-Spulen bewegen sich die Elektronen des Elektronenstrahls auf einer Kreisbahn.
Eine andere Möglichkeit der Bestimmung der spezifischen Ladung von Elektronen besteht darin, mit einer Katodenstrahlröhre (braunsche Röhre) einen Elektronenstrahl zur erzeugen (Bild 3) und diesen Elektronenstrahl einem homogenen Magnetfeld auszusetzen, wobei auch hier die Bewegungsrichtung der Elektronen und die Feldrichtung senkrecht zueinander sind. Das homogene Magnetfeld kann das zwischen HELMHOLTZ-Spulen sein. Man kann aber auch das relativ schwache und in einem kleinen Raumbereich konstante Magnetfeld der Erde nutzen. Dann müsste man folgendermaßen vorgehen:
Einfache Katodenstrahlröhre
Aus der Ablenkung s und dem Abstand zwischen Anode und Leuchtschirm kann man den Radius der Kreisbahn ermitteln (Bild 4). Nach dem Satz von PYTHAGORAS gilt:
Kennt man den Radius, so kann man zur Berechnung der spezifischen Ladung die oben genannte Gleichung
nutzen. U ist die zwischen Katode und Anode anliegende Beschleunigungsspannung. Die magnetische Flussdichte des Erdmagnetfeldes kann man Tabellen entnehmen oder direkt messen.
Hinweis: Die Ablenkung von Elektronen in elektrischen Feldern ist nicht zur e/m-Bestimmung geeignet, da sie von der spezifischen Ladung unabhängig ist.
Bestimmung des Radius der Kreisbahn aus der Ablenkung s
Stand: 2010
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