Tipps für Referate

Für das Verfassen und Halten von Referaten sind unter anderem folgende Aspekte von Bedeutung:

  1. Themenstellung
  2. Beschaffung von Informationen und Material
  3. Auswahl und Gliederung der Informationen
  4. Vorbereiten der freien Rede
  5. Handouts
  6. Vortrag des Referats

1. Themenstellung

Im Schulalltag ist das Thema eines Referats meist vorgegeben. Zunächst ist wichtig, sich dieses Thema genau anzusehen und es gegebenenfalls einzugrenzen. Ein Thema wie „Rockmusik“ ist viel zu weit gefasst. Wenn das Thema aber eingegrenzt ist – beispielsweise „Die Riff-Technik in der Rockmusik“ – muss sichergestellt sein, dass man weiß, was damit gemeint ist.

Tipp 1: Referatsthemen immer klar eingrenzen und mit dem Lehrer besprechen.

2. Die Beschaffung von Informationen und Materialien

Die von Informations- und Materialbeschaffung ist der nächste Schritt. Dafür eignen sich:

  • Fragen (Klassenkameraden, Lehrer, Eltern usw.),
  • Schulbücher,
  • eigene Bücher,
  • Fachzeitschriften,
  • die Schulbibliothek,
  • öffentliche Bibliotheken,
  • der Buchhandel,
  • das Internet.

Erfahrungsgemäß ist das Sammeln von Informationen sehr zeitaufwendig. Daher:

Tipp 2: Frühzeitig mit dem Beschaffen von Informationen und Material beginnen!

3. Auswahl und Gliederung der Information

Es ist häufig schwierig, aus den gesammelten Informationen und Materialien eine Informations- und Materialauswahl zu treffen. Zwei Fragen sind dabei zentral:

  • Was ist das Ziel meines Referats?
  • Wer hört mir zu?

Bei der Eingrenzung dieser Fragen helfen die folgenden Leitfragen:

  • Was will ich darlegen, erklären oder präsentieren?
  • Welcher Mittel kann ich mich dazu bedienen? (Musikbeispiele, Noten, Fotos, Grafiken, Filmausschnitte, Anschauungsmaterial, Beispiele usw.)
  • Welches Material ist dafür in der Schule vorhanden?
  • Welches Vorwissen haben meine Zuhörer?
  • An welchen Aspekten des Themas sind meine Zuhörer besonders interessiert?
  • Welche Gedanken will ich besonders herausstellen?
  • Wie ordne ich die zu behandelnden Punkte an, damit sie folgerichtig und überzeugend zum Ziel hinführen?

Die letzte Frage leitet zur Gliederung der Informationen über. Generell sollte ein Referat

  • eine Einleitung,
  • einen Hauptteil und
  • einen Schluss haben.

Unterschätzt wird dabei oft, wie wichtig die Einleitung ist. Sie kann

  • zum Thema hinführen,
  • Interesse wecken,
  • Motivation erzeugen,
  • zum Mitdenken anregen ...
Tipp 3: Ein motivierender Einstieg ist oft schon die halbe Miete.

Doch wie kann man den Hauptteil aufbauen? Die folgenden Gliederungstypen können dabei helfen:

  • Vom Einzelfall (Beispiel) zum allgemeinen Prinzip
  • Vom allgemeinen Prinzip zur Anwendung
  • Vom Bekannten zum Neuen
  • Vom Einfachen zum Komplexen
  • These – Antithese – Synthese
  • Steigerung (vom allgemein Anerkannten zur meiner persönlichen Meinung)

Im Schlussteil sollten die wichtigsten Informationen des Referats noch einmal wiederholt und auf Fragen der Zuhörer eingegangen werden.

4. Das Vorbereiten der freien Rede

Das Vorbereiten der freien Rede wird oft vernachlässigt. Die folgenden Schritte können dabei helfen:

  • den Kerngedanken des Referats schriftlich möglichst kurz und bündig zusammenfassen
  • die wichtigsten Aspekte des Referats in Form einer Gliederung, eines Diagramms oder einer Mindmap auf einem Stichwortzettel strukturieren
  • Argumente, Zitate oder Beispiele zu den Stichworten auf extra Karteikarten notieren
  • Definitionen, wichtige Überleitungen oder Kernsätze ausformulieren und ebenfalls auf extra Karteikarten notieren
  • erste Sprechversuche aufnehmen, wiederholt gemachte Fehler korrigieren und stockende Übergänge üben
  • den Einsatz von Medien und Hilfsmitteln einplanen und im Stichwortzettel notieren
  • einen endgültigen Stichwortzettel schreiben und mit Karteikartensammlung und Medieneinsatz koordinieren
  • weitere Sprechversuche aufnehmen oder vor Familienangehörigen üben und weitere Fehler korrigieren
Tipp 4: Eine gute Vorbereitung der freien Rede baut Nervosität ab!

5. Handouts

Handouts sind für die Zuhörer sehr hilfreich, um die Hauptaspekte des Referats später nachvollziehen zu können. Sie können folgende Informationen enthalten:

  • Definitionen, Merksätze und Zusammenfassungen der wichtigsten Aspekte;
  • Diagramme, Mindmaps und Zeitleisten zur Übersicht;
  • Fotos, Bilder, Visualisierungen zur Veranschaulichung;
  • Fragen zum Verständnis;
  • eine Verdeutlichung der Gliederung des Referats;
  • Quellen, Literaturangaben und weiterführende Literatur.

Text 1 und Text 2 zeigen Beispiele für Handouts: Handout 1 (Text 1) ist ein klassisches Beispiel für die Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte. Handout 2 (Text 2) ist eher unkonventionell. Es besteht aus Fragen zum Verständnis, die von den Zuhörern nach oder während des Vortrags ausgefüllt werden müssen. Die Antworten müssen natürlich anschließend verglichen und gegebenenfalls korrigiert werden.

Tipp 5: Handouts sollten die wichtigsten Informationen klar strukturiert zusammenfassen.

6. Vortrag des Referats

Ein bisschen Nervosität beim Vortrag des Referats ist gut und normal. Viele Schüler haben aber richtig Angst, vor einem Publikum aufzutreten. Neben einer guten Vorbereitung gibt es noch ein paar weitere Tipps, die Nervosität abbauen helfen.

Tipp 6:

  • vor dem Referat früh ins Bett gehen – eine durchgemachte Nacht vor dem Vortrag erhöht die Nervosität
  • alle Materialien und Zettel gut sortieren und griffbereit halten
  • alle technischen Hilfsmittel vorher ausprobieren
  • den ersten und den letzten Satz des Referats auswendig lernen

Während des Referats denkt man meistens nicht mehr an Vortragsregeln. Deshalb ist es wichtig, sich die folgenden Punkte vorher klarzumachen und zu üben:

  • laut und langsam sprechen
  • kurze, klare Sätze verwenden
  • das Thema des Referats klarstellen
  • den Zuhörern einen Überblick über die Gliederung des Referats geben
  • Fachausdrücke erklären, wenn sie zum ersten Mal verwendet werden
  • schwierige Sachverhalte auf unterschiedliche Weise erklären, umschreiben und mit Beispielen verdeutlichen
  • Pausen einsetzen, um das Referat zu gliedern
  • möglichst ruhig stehen und keine hektischen Bewegungen machen
  • eventuell auch während des Referats Zuhörern die Möglichkeit für Nachfragen geben

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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