- Lexikon
- Musik
- 2 Musik in Theorie und Praxis
- 2.2 Instrumente, Instrumentation und Ensembles
- 2.2.1 Entwicklung der Musikinstrumente
- Schlaginstrumente: Idiophone
Idios (griech.) = eigen bedeutet, dass diese Gruppe der Schlaginstrumente den Klangkörper selbst darstellt, der zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt wird. Sie heißen deshalb auch Selbstklinger.
Die Gruppe der Idiophone ist die komplexeste Instrumentengruppe überhaupt, so dass hier nur die wichtigsten Vertreter genannt werden können. Eine große Gruppe bilden hierbei die Handperkussionsinstrumente, die wie der Name schon sagt, mit den Händen gehalten werden oder eine handliche Größe aufweisen.
Die Tonerzeugung der folgenden Handperkussionsinstrumente erfolgt durch unmittelbares Schlagen:
Die Tonerzeugung der folgenden Handperkussionsinstrumente erfolgt durch mittelbares Schlagen:
Es gibt nicht nur die Tonerzeugung durch mittelbares oder unmittelbares Schlagen der Handperkussionsinstumente – sondern auch andere Tonerzeugung:
Ordnet man nach Art der Tonerzeugung, so kann das Hackbrett sowohl zu den Chordophonen (Saiteninstrumenten), als auch, auf Grund des Anschlags mit Klöppeln, zu den Schlaginstrumenten gezählt werden.
Hackbrett
Als Gongs bezeichnet man Metallscheiben mit umgekrempeltem Rand und einer Wölbung im Zentrum, gegossen und gehämmert aus hochwertigen Messing- oder Bronzelegierungen, bei denen eine definierte Tonhöhe möglich ist.
Die Gongs werden meist an Kordeln in einem Gestell aufgehangen und mit einem harten Filzschlägel angeschlagen. Die Größe der Gongs kann stark variieren. Ihr Ursprung liegt in Asien und dort vor allem in China.
Das Tam-Tam, aus Ostasien stammend, besteht aus einer leicht gewölbten Bronzescheibe ähnlich dem Gong, aber ohne Mittelwölbung, mit einem Durchmesser von 40 cm bis 150 cm. Das Tamtam hat im Gegensatz zu den stimmbaren Gongs eine unbestimmte Tonhöhe und einen langanhaltenden dröhnenden Klang.
Die aus Asien stammenden Cymbals (dt. = die Becken) gibt es aus verschiedenen hochwertigen Metalllegierungen (meist Messing, Bronze) und Größen zwischen 8 Zoll und 24 Zoll.
Ihre Stärke und Formen sind je nach Einsatzgebiet sehr unterschiedlich, man unterscheidet Becken mit Mittelkuppe (Dom, engl. = Cup) und ohne, oder spezielle Anfertigungen mit Nieten (Swingmusik).
Ebenso unterschiedlich kann die Art des Anschlages sein, je nach gewünschtem Sound mit Besen, Filz- oder Holzschlägeln oder sogar durch Anstreichen mit dem Bogen:
Die Chimes sind Metallstäbe oder Platten, die möglichst frei aufgehängt oder gelagert, mit harten Schlägeln angeschlagen, einen hellen metallischen Ton besitzen.
Als Yunluo bezeichnet man ein chinesisches Tischgongspiel mit zehn verschiedenen Bronzeklangscheiben, welche zu Zeremonien geschlagen werden.
Zunächst ist die Bezeichnung Glockenspiel eine Sammelbezeichnung für verschiedene Metallmelodiespiele aus Glöckchen oder Metallstäben. Seit dem 9. Jh. ist es eine Bezeichnung für meist klöppellose Glöckchen, die zu einem Glockenspiel zusammengestellt sind und mit Holz oder Metallhämmerchen angeschlagen werden. Verwendung fanden diese Glockenspiele in Turmuhren oder als Orgelregister.
Eine seltene Bauform stellt das Klavierglockenspiel dar, mit einer Hammermechanik in einem harmoniumartigen Gehäuse.
Xylophon, von griech. xylon = Holz, ist seit dem 19. Jh. die Bezeichnung für gestimmte Holzstabspiele aus Harthölzern (z.B. Palisander), die auf Isolatoren (Stroh, Holz, Gummi) aufliegen, um ein möglichst freies Schwingen der Hölzer zu gewährleisten. Angeschlagen mit löffelartigen Holzklöppeln, ist der Klang der Xylophone kurz und trocken.
Ursprünge und einfache Formen der Xylophone sind zu finden in Südamerika, Afrika und Ozeanien, oft gestimmt in einfachen Fünftonreihen bestehend aus unregelmäßigen Harthölzern.
In Europa sind tragbare Instrumente seit dem 15. Jh. belegt und wurden auch als Stohfidel oder Holzharmonika bezeichnet.
Seit Ende des 19. Jh. wird das Xylophon in der europäischen Kunstmusik verwendet.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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