Die ROLLING STONES wurden 1962 von
gegründet, wobei JAGGER und RICHARDS den kreativen Kern der Band bildeten. Vorangegangen war der formellen Gründung der Band ab 1960 eine Phase des lockeren Zusammenspiels mit verschiedenen Musikern aus dem Umfeld der Londoner Blues- und Rhythm & Blues-Szene, insbesondere aus dem Kreis um ALEXIS KORNER (1928–1984) und seiner damals maßstabsetzenden Band BLUES INC.
Nach mehreren Besetzungswechseln standen unter maßgeblichem Einfluss von Manager ANDREW LOOG OLDHAM (* 1944) 1962 Konzept und Besetzung der ROLLING STONES schließlich fest. BRIAN JONES musste wegen unkontrollierbar gewordener Drogenprobleme im Juni 1969 ausscheiden und verstarb wenige Wochen später. Er wurde durch MICK TAYLOR (MICHAEL KEVIN TAYLOR, * 17. Januar 1948 Hertford) ersetzt. Dieser verließ die Gruppe Ende 1975 wieder, da er sich dem exzessiven Tourneebetrieb der STONES auf Dauer nicht gewachsen fühlte. Seinen Platz nahm 1976 RON WOOD (* 1. Juni 1947 Hillingdon, London) ein und in dieser Besetzung ist die Band nun seit annähernd dreißig Jahren unermüdlich aktiv. Lediglich BILL WYMAN zog sich 1991 aus dem Musikbetrieb aufs Altenteil zurück, wurde aber nicht mehr durch ein festes Bandmitglied ersetzt.
Am tief in der Bluestradition verwurzelten musikalischen Konzept der mit einem „Böse-Buben-Image“ als Gegenpol zu den BEATLES aufgebauten Band hat sich seit den frühen sechziger Jahren nicht viel verändert, sieht man von einem kurzen Ausflug in die Welt des Psychedelic Rock am Ende der sechziger Jahre einmal ab (LP „Their Satanic Majesties Request“, 1967). MICK JAGGER und KEITH RICHARDS, die seit mehr als vierzig Jahren gemeinsam für die Songs der ROLLING STONES verantwortlich zeichnen, sind ihrem bluesbasierten Hard Rock-Konzept allen musikalischen Moden und Strömungen zum Trotz treu geblieben und haben sich damit überaus erfolgreich behaupten können.
Allerdings sah es in den ersten Jahren zunächst danach aus, als seien es vor allem die Negativschlagzeilen und weniger die Qualität der Musik, die den ROLLING STONES anhaltende Aufmerksamkeit sicherten. So ging ihr Konzert am 15. September 1965 in der Berliner Waldbühne, die randalierende Fans schwer beschädigten, ebenso in die Annalen der Popmusikgeschichte ein, wie der verhängnisvolle Auftritt der Band auf der Altamont-Rennbahn im kalifornischen Livermore, bei dem ein farbiger Jugendlicher zu den Klängen von MICK JAGGERs „Sympathy for the Devil“ (1968) bei einer Rangelei mit Ordnungskräften zu Tode kam – ein Moment, der live in dem Dokumentarfilmprojekt „Gimme Shelter“ (1970) festgehalten wurde und so um die Welt ging.
Die ROLLING STONES und ihre Musik sind für die Krawalle kaum verantwortlich zu machen, auch wenn die Image-Konstruktion ihres Managers und Produzenten ANDREW LOOG OLDHAM aus ihnen die Inkarnation des Bösen in der Musik zu machen suchte.
Stattdessen erwies sich die Band im Rahmen des recht engen musikalischen Konzepts, sowohl was Bühnenperformance angeht als auch in Bezug auf den Ideenreichtum der Songs, von einer erstaunlichen Kreativität und Innovationsfähigkeit.
Seit 1971 betreiben sie mit „Rolling Stone Records“ dafür auch ein eigenes Plattenlabel, eines der ersten Musikerlabel in der Geschichte der Popmusik.
Die ROLLING STONES hatten einen ihrer ersten Erfolge mit „Little Red Rooster“ (1964), einem Blues von HOWLIN' WOLF.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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