Johnny Cash

JOHNNY CASH wurde am 26.02.1932 als Sohn des Baumwollfarmers RAY CASH in Kingsland, Arkansas, geboren. Bereits als Zwölfjähriger begann er mit eigenen Songs im Stile der Country Music seiner Region auf sich aufmerksam zu machen. Während der High School-Zeit in den späten 1940er-Jahren trat er in Sendungen der lokalen Rundfunkstation KLCN auf. Nach der Schule arbeitete er zunächst in einem Detroiter Automobilwerk, bevor er mit Ausbruch des Korea-Krieges in die US-Army ging. 1954 ließ er sich, ins Zivilleben zurückgekehrt, in Memphis als Rundfunksprecher ausbilden. In seiner Freizeit wirkte er in einem Country-Trio mit, bemühte sich nun aber ernsthaft um eine Karriere als Musiker.

Stationen seiner Musiker-Karriere

An gleicher Stelle wie ELVIS PRESLEY (1935–1977), nämlich bei dem lokalen Aufnahmeservive und Plattenlabel Sun Records, gelang ihm 1955 mit seiner Debüt-Single „Cry Cry Cry“ der Durchbruch. Es folgten mehrere Jahre mit bemerkenswerten, aber moderaten Erfolgen bei Sun Records, bis CASH 1958 schließlich zu Columbia Records, einer der Größten der Branche, wechselte. Nach einer Kette von Hits wurde Anfang der sechziger Jahre offenbar,

  • dass JOHNNY CASH ein ernsthaftes Drogenproblem hatte,
  • das ihn mehrfach mit der Polizei in Kontakt und
  • nahe an den Rand des persönlichen, sozialen und beruflichen Absturzes brachte.

Bewahrt davor hat ihn letztlich seine zweite Frau, JUNE CARTER (1929–2003), mit der er auch durch eine Reihe gemeinsam verfasster Songs verbunden war. Als er 1968, inzwischen zum christlichen Fundamentalisten gewandelt, nach längerer Pause mit einem Live-Mitschnitt eines Auftritts im Folsom-Gefängnis wieder an die Öffentlichkeit trat, sollte das der größte Erfolg seiner Karriere werden.

Die 1970er- und 1980er-Jahre hindurch

  • blieb CASH mit einer nicht abreißenden Kette von Veröffentlichungen auf dem Plattenmarkt präsent und
  • war mit annähernd 300 Auftritten pro Jahr ein gefeierter Bühnenstar,
  • aber spektakuläre Hits und damit überdurchschnittliche Plattenverkäufe blieben aus.

1980 wurde er als jüngster lebender Musiker in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, ohne dass sich an den Verkaufszahlen seiner Platten damit viel änderte. Einvernehmlich trennte CASH sich deshalb 1986 nach fast dreißig Jahren von seiner Plattenfirma Columbia Records. Aber auch den nachfolgenden Veröffentlichungen auf verschiedenen Labels war nicht mehr Erfolg beschieden. JOHNNY CASH starb am 12.09.2003 nur wenige Wochen nach dem Tod seiner Frau.

Zum Werk

Das Œuvre von JOHNNY CASH weist eine bemerkenswerte Breite und Kontinuität auf. Er hat sich nicht nur mit einem ausgeprägten Sinn für Geschichte

  • um das traditionelle Liedgut in den USA verdient gemacht,
  • in sein Repertoire immer wieder Lieder der Vergangenheit, aber auch der indianischen Ureinwohner seines Landes integriert,
  • sondern das Lied jenseits aller modischen Einflüsse als ein wichtiges Ausdrucksmedium zu bewahren versucht.

Es gibt zwischen

  • Pop und traditioneller Volksmusik,
  • Gospel und patriotischen Liedern,
  • Ballade und Moritat,
  • religiösen Hymnen und Rock-Songs

wohl kaum ein Liedgenre, dem sich JOHNNY CASH nicht zugewandt hat. Obwohl seine Karriere zeitgleich und am selben Ort wie die Rebellion des Rock 'n' Roll ihren Ausgangspunkt hat, steht sein Name doch eher für die kulturelle Gegenströmung – einen Wertkonservatismus, der tief in der Geschichte der USA verankert ist. Mit seinem vielfältigen Schaffen gehört er zu denjenigen, die seit den fünfziger Jahren der Country Music maßgeblich ihren Stempel aufgeprägt haben.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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