Cajun Music ist eine Volksmusikpraxis aus dem Süden der USA, die auf französische Einwanderer zurückgeht und sich im Südwesten Louisianas bis in die 1920er-Jahre hinein nahezu unberührt erhalten hat. Seither ist sie zwar unter den Einfluss der Medien und der kommerziellen Country Musik geraten, erfreut sich aber noch immer immenser Popularität. Sie gehört zu den lokalen und regionalen Musikformen in den USA, aus denen sich die Entwicklung der Popmusik im 20. Jh. gespeist hat.
Die ursprünglich aus der kanadischen Region Acadia (am Mündungsgebiet des Saint Lawrence River) stammenden Einwanderer (daher die Bezeichnung – Cajun ist abgeleitet von A-cadia) ließen sich im Süden von Nordamerika nieder, als sie im Verlauf des Unabhängigkeitskrieges der 13 britischen Kolonien 1755 wegen ihrer neutralen Einstellung aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet vertrieben wurden. Ihre Isolation als französisch sprechende und katholische ethnische Minderheit in den späteren USA führte über Generationen hinweg und durch fast zwei Jahrhunderte hindurch zur Bewahrung der Eigentümlichkeiten ihrer Kultur. Ihre Musik blieb in den französischen Ursprüngen verwurzelt und ist durch ihre eigenartige Instrumentierung mit Akkordeon, Fiddle und Triangel – Anfang des 20. Jh. um Gitarre erweitert – gekennzeichnet.
Ende der 1920er-Jahre wurde diese Volksmusikpraxis von der Schallplattenindustrie entdeckt. Als erste Aufnahme gilt JOE FALCONs (1900–1965) „Allons et Lafayette“ (1928). Die Cajun Music ist dann binnen weniger Jahre weitgehend an die Standards der kommerziellen Country-Musik angepasst worden. Erst im Zuge des Folk Revival der 1960er-Jahre ist Cajun Music in ihrer ursprünglichen Gestalt, wie sie in vielen Familien dieser Region gepflegt wurde und nach wie vor gepflegt wird, wiederentdeckt worden. Sie erhielt damals auch die Bezeichnung „Swamp Music“ (engl.: „swamp“ = „Sumpf“), nach ihrer von ausgedehnten Sumpfgebieten gekennzeichneten Herkunftsregion im Süden und Südosten der USA.
Die ersten auch überregional erfolgreichen Vertreter dieser Musik waren schon in den 1930er-Jahren
die HACKBERRY RAMBLERS.
Der Fiddler DOUG KERSHAW (* 1936) sowie
der Sänger und Akkordeonist MARC SAVOY (* 1940)
gehören zu den wichtigsten, auch überregional erfolgreiche Repräsentanten der Cajun Music in den USA.
Im Freilichtmuseum „Swamp Gardens“ bei Morgan City (Louisiana) wird das frühere Leben der Cajuns in ihren Camps im Atchafalaya-Sumpf nachgestellt. Die Cajuns waren eine aus Akadien (Kanada) vertriebene französische Siedlergruppe.
Cajun Music - Nachstellung des frühere Lebens von Cajuns
Dr. R. König, Preetz
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