Bluegrass

MONROE versah die von ihm gespielten Tanzlieder und Balladen – hauptsächlich schottischen, irischen und englischen Ursprungs – mit einem stark synkopierten Rhythmus afroamerikanischer Prägung und gab ihnen im virtuosen Gegeneinanderspiel von

  • Mandoline,
  • Fiddle und
  • Banjo

eine spannungsreiche und zeitgemäße Interpretation voller Dynamik. Charakteristisch wurde ein Besetzungsmodell mit vier bis sieben Sängern, die sich mit akustischen Saiteninstrumenten selbst begleiten; in der Regel wurden

  • Gitarre und/oder Bass als Rhythmusinstrumente sowie
  • Fiddle, Banjo, Mandoline, zweite Gitarre oder Steel-Guitar als Melodieinstrumente eingesetzt.

Zwischen den Strophen folgen wie im Jazz alternierende Instrumentalsoli.
Auch die Bezeichnung „Bluegrass“ geht auf BILL MONROE zurück, der seine 1939 zusammengestellte Gruppe in Anlehnung an seine Heimat Bluegrass State in Kentucky BILL MONROE AND HIS BLUE GRASS BOYS nannte. Mit dieser Formation feierte er schon 1939 seine ersten großen Erfolge. Während der 1940er-Jahre vervollkommnete er mit seinen BLUE GRASS BOYS diese Spielweise zu jener charakteristischen Verbindung von Lockerheit und Perfektion, die zum Kennzeichen des Bluegrass geworden ist. Neben MONROE war es vor allem sein ehemaliger Banjo-Spieler EARL SCRUGGS (1924–2012) mit seinen 1948 gegründeten FOGGY MOUNTAIN BOYS, der sich zu einem originären Repräsentanten des Bluegrass entwickelte.

Seit Anfang der 1960er-Jahre gilt diese Musik als eine der beliebtesten Musikrichtungen in den USA. Ihr ausgeprägter Konservatismus, der oft auch den Songtexten ein monströses Gepräge aus uramerikanischen Wertvorstellungen und bodenständigem Traditionsbewusstsein gab, verhinderte einen raschen kommerziellen Verschleiß. Besonders unter der studentischen Jugend der USA fand sie eine aktive Anhängerschaft, die entgegen den konservativen Ambitionen der Klassiker dieser Spielweise den Bluegrass zu einer der experimentierfreudigsten Musikrichtungen im Country-Bereich werden ließ. So wurden mit

  • Autoharp,
  • Steel Guitar und
  • Dobro

neue Instrumente in das angestammte Instrumentarium des Bluegrass zu integrieren versucht, wobei sich allerdings nur das letztere wirklich durchzusetzen vermochte und inzwischen seinen Platz im Bluegrass gefunden hat.

Als „Progressive Bluegrass“ wird eine in den 1970er-Jahren aufgekommene Popvariante dieser Musik bezeichnet.

audio

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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