Verwandte, synonym gebrauchte Begriffe für „Arrangement“ sind: Bearbeitung, Transkription, Adaptation, Medley, Orchestrierung.
Die Art der Bearbeitung kann sehr unterschiedlich sein:
Im Laufe der Musikgeschichte wurden Arrangements nicht nur von fremder Hand, sondern auch von den Komponisten der Originalwerke selbst vorgenommen.
Im 19. Jahrhundert, der Epoche der aufkommenden bürgerlichen Musikkultur und der Amateurensembles, wuchs der Bedarf an leicht auszuführenden Bearbeitungen bekannter Werke. Seit dieser Zeit haftet dem Begriff des Arrangements der Beigeschmack des Minderwertigen, „aus zweiter Hand Stammenden“ an: Meisterwerke der Musik wurden oft an unzulängliche Besetzungen, z.B. in der Salon- oder Kaffeehausmusik, und an die Vorlieben anspruchsloser Hörerschichten angepasst, die nur die populären „schönen Melodien“, herausgelöst aus sinnvollem musikalischen Zusammenhang, hören wollten.
Manchmal wird eine Neufassung populärer als das Original: MAURICE RAVELs Sinfonieorchester-Bearbeitung der Klavierkomposition „Bilder einer Ausstellung“ von MODEST MUSSORGSKY gehört heute zum Repertoire jedes Sinfonieorchesters.
JOHANN SEBASTIAN BACH war häufig in Zeitnot, weil er innerhalb kurzer Frist Kompositionen für den Gottesdienst oder repräsentative Anlässe liefern musste. Daher griff er oft zum Mittel der Bearbeitung. Er arbeitete zum Beispiel ein Stück für Solovioline (Preludio der Partita E-Dur) zum Orchestervorspiel einer Kantate um (Sinfonia der Kantate 29).
WOLFGANG AMADEUS MOZART nützte die wenigen Jahre aus, in denen seine Opern in Wien beliebt und bekannt waren. Er bearbeitete populäre Melodien aus seinen Opern für Bläserensemble und stellte sie zu einer Folge („Harmoniemusik“) zusammen. Diese Potpourris werden noch heute gern von Bläserensembles gespielt und wiederum für andere Besetzungen arrangiert
Der Anspruch der medial geprägten Kultur unserer Tage, dass Musik jederzeit und überall nach Wunsch zur Verfügung stehen muss, hat zu einer Flut von Arrangements populärer Musikstücke geführt. Dazu hat auch die Verfügbarkeit von Produktionssoftware für den PC beigetragen, mit der Ausschnitte eines Stückes am Bildschirm angeordnet und sofort hörbar gemacht werden können.
Im Jazz ist das Ausgangsmaterial, also das „Original“, nur eine Art musikalischer Kern (meist eine 12-, 16 oder 32-taktige Melodie mit zugehöriger Harmoniefolge); das Arrangement ist die eigentliche musikalische Schöpfung. Im Jazz ist der Arrangeur also oft der „eigentliche“ Komponist.
In kleinen Jazz-Formationen (Combos) besteht das Arrangement oft nur aus der Verabredung eines formalen Ablaufs (Head-Arrangement).
Viele Titel aus dem Jazz und der Popmusik sind in der Form eines bestimmten Arrangements populär geworden (z.B. „In the mood“ von BENNY GOODMAN oder „Rock around the clock“ von BILL HALEY). Hier ist das Arrangement ein Teil des Originals; daher wäre die Bezeichnung „Erstarrangement“ passender.
Bildschirmansicht eines Computerarrangements
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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