Arnold Schönberg

ARNOLD SCHÖNBERG wurde am 13.09.1874 in Wien als Sohn des Kaufmanns SAMUEL SCHÖNBERG und dessen Frau, der Klavierlehrerin PAULINE (geb. NACHOD) geboren. Im Wesentlichen war er auf dem Gebiet der Musik ein Autodidakt. Der nur einige Monate währende Kontrapunktunterricht seines späteren Schwagers ALEXANDER VON ZEMLINSKY (1871–1942) beeinflusste ihn um 1890, in spätromantischer Tradition zu komponieren.

Tonale Schaffensphase (1897–1907)

1901 siedelte SCHÖNBERG nach Berlin über und arbeitete

  • zunächst als Dirigent an ERNST VON WOLZOGENs (1855–1934) literarischem Kabarett „Überbrettl“ sowie
  • als Arrangeur von Schlager- und Operettenmusik.
  • Später wurde er Lehrer am Sternschen Konservatorium.

Auf Antrag von RICHARD STRAUSS (1864–1949) erhielt der junge SCHÖNBERG den LISZT-Preis des Allgemeinen deutschen Musikvereins. Von 1903–1911 wirkte er wiederum in Wien als Komponist, Dirigent und Lehrer. Zu seinen Schülern zählten u.a. die Komponisten

  • ALBAN BERG (1885–1935) und
  • ANTON WEBERN (1883–1945).

Mit GUSTAV MAHLER (1860–1911) verband ihn seit dieser Zeit eine enge Freundschaft.
In dieser Phase seines kompositorischen Schaffens knüpfte er vor allem an

  • RICHARD WAGNER (1813–1883) und
  • JOHANNES BRAHMS (1833–1897)

an. Hauptsächlich repräsentieren sein Streichsextett „Verklärte Nacht“ op. 4 (1899) sowie die sinfonische Dichtung „Pelleas und Melisande“ op. 5 (1903) diesen Bezug. Er entwickelte aber zunehmend einen eigenen musikalischen Stil, der durch die allmähliche Lösung von der Tonalität schon die spätere Entwicklung erkennen ließ. Für diesen Stil stehen die letzten Kompositionen dieser Periode:

  • die „Kammersymphonie“ op. 9 (1906) und
  • das II. „Streichquartett fis-Moll“ op. 10 (1907/1908).

Atonale Schaffensphase (1908–1921)

In den Jahren1908–1910 widmete sich SCHÖNBERG vorwiegend der Malerei und hinterließ 70 Gemälde. Nachdem er 1910 für kurze Zeit Leiter von Kompositionskursen an der Wiener Musikakademie war, ging er 1911 wieder nach Berlin. In diesem Jahr erschien schließlich die theoretische Abhandlung „Harmonielehre“, die auf seinen Kompositionskursen basierte.

Auf der Suche nach neuen kompositionstechnischen Gestaltungsmitteln führten ihn die Werke seiner 2. Schaffensperiode an die Grenzen der Tonalität und darüber hinaus in Bereiche der Atonalität. Als erste bedeutende Kompositionen dieser nichttonalen Musik gelten wohl die „15 Lieder nach STEFAN GEORGE op. 15“ (1908/09) und die „3 Klavierstücke op. 11“ (1909). Mit dem 1918 gegründeten „Verein für musikalische Privataufführungen“ in Wien schuf SCHÖNBERG sich eine Plattform für die Aufführung seiner atonalen Werke.

Zwölftönige Schaffensphase (1921–1951)

Diese 3. Schaffensphase SCHÖNBERGs ist geprägt durch die zwar nicht ausschließlich von ihm „erfundene“, aber doch grundlegend in ihren Regeln ausgearbeitete „Methode der Komposition mit 12 nur aufeinander bezogenen Tönen“ (um 1920). In den

  • „5 Klavierstücken op. 23“ (1920–1923) und
  • der „Serenade op. 24“ (1920–1923)

ist diese neue Methode erstmalig verwirklicht. Die Zwölftonmusik wurde jedoch nicht zum Selbstzweck geschaffen, sondern diente in ihrer variablen Anwendung dem primären Ziel, der Musik eine rationale Grundlage zu geben. Gelegentlich kam es in dieser Periode auch wieder zu einigen tonalen Kompositionen. Bevor SCHÖNBERG unter dem Zwang des Hitlerregimes 1933 in die USA emigrierte, schrieb er seine einzige Oper „Moses und Aron“ (1930–1932). Nach einer langen Lehrtätigkeit an der University of California Los Angeles (UCLA) starb SCHÖNBERG am 13.7.1951 in Los Angeles.

Wirkungen SCHÖNBERGs und Reaktionen auf seine Musik

Schon bei seinen atonalen Werken stieß SCHÖNBERG auf vehemente Ablehnung seitens des Publikums. Die Werke seiner dodekaphonen Phase provozierten bei ihren Aufführungen regelrechte Skandale. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg fand sein Prinzip der zwölftönigen Komposition allgemeine Anerkennung. Die von ihm begründete Zweite Wiener Schule wurde in Kompositionen ALBAN BERGs und ANTON WEBERNs weitergeführt. Die Zwölftonmusik bildet die Grundlage für die serielle Musik.

Werkgruppen

  • Lieder (Solo und Chor),
  • Sinfonische Dichtung „Pelleas und Melisande“ op 5 (1903),
  • Streichquartette,
  • Bläserquintett,
  • Kammersymphonie op.  (1906),
  • Klavierstücke,
  • Orchesterstücke,
  • Bearbeitungen und Instrumentierungen,
  • 1 Oper „Moses und Aron“ (1930–1932),
  • ein Oratorium.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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