Wie viele andere mathematische Begriffe bildete sich auch der Begriff „Winkel“ zur Beschreibung von Dingen oder Prozessen der Wirklichkeit heraus. Die Vielfalt der praktischen Anforderungen führte zur Entwicklung verschiedener Winkelbegriffe, welche jeweils unterschiedliche Seiten der Wirklichkeit betonen:
Bezeichnung am Winkel
Zwei Strahlen mit gemeinsamem Anfangspunkt S bilden einen Winkel. Der gemeinsame Anfangspunkt ist der Scheitelpunkt des Winkels. Die zwei Strahlen sind die Schenkel des Winkels (Bild 1).
Bezeichnungsweisen (Bild 2):
Orientierter Winkel
Gestreckter Winkel
Beide Strahlen liegen auf ein und derselben Geraden und haben nur den Punkt S gemeinsam (Bild 3).
Gestreckter Winkel
Nullwinkel
Beide Strahlen p und q sind identisch (Bild 4).
Es ist ebenso möglich, die Flächen hervorzuheben:
Die Strahlen p und q mit S als gemeinsamem Anfangspunkt teilen die Ebene in zwei Teilmengen.
Diese Teilmengen werden Winkelflächen (Winkelfelder) genannt und mit (p, q) und (q, p) bezeichnet.
Zur eindeutigen Bezeichnung ist vereinbart, dass die mit ( p, q) bezeichnete Winkelfläche immer entsprechend des positiven Drehsinns, d. h. entgegen des Uhrzeigersinns, beginnend beim Strahl p auszuwählen ist (vgl. Pfeilrichtung). Zu beachten ist, dass (p, q)
(q, p) ist.
Die Schenkel eines Winkels können auch als Original und Bild eines Strahls bei einer Drehung des Strahls um seinen Anfangspunkt angesehen werden:
Wird ein Strahl um seinen Anfangspunkt S gedreht, so entsteht ein orientierter Winkel. Der Drehpunkt S heißt Scheitelpunkt des Winkels Erfolgt die Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn, so ist der Winkel positiv orientiert.
Der orientierte Winkel kann deshalb als geordnetes Paar zweier Strahlen mit gemeinsamen Anfangspunkt angesehen werden. Dabei ist, im Gegensatz zum (Elementar-) Winkel, einer der Strahlen als Anfangsstrahl hervorgehoben. Der Anfangsstrahl ist das Original bei der Drehung um S, der andere Strahl ist sein Bild.
Es ist folglich im Allgemeinen:
(p, q)
(q, p)
Winkelgröße und Winkelarten
Winkel können hinsichtlich ihrer Größe miteinander verglichen werden.
Die Größe eines (Elementar-) Winkels ist die Klasse aller zueinander deckungsgleichen (kongruenten) Winkel. Zwei Winkel haben die gleiche Größe, wenn sie durch eine Kongruenzabbildung aufeinander abgebildet werden können.
Ob zwei Winkel gleich groß sind, kann man z. B. prüfen, indem man einen der Winkel auf Transparentpapier paust und das Bild auf den anderen Winkel legt. Man legt die Scheitelpunkte und einen der Schenkel aufeinander und versucht, nun auch das andere Paar Schenkel zur Deckung zu bringen. Gelingt das, sind beide Winkel gleich groß.
In der Praxis werden Winkel gemessen (Winkelmesser, Geodreieck) und ihre Größen verglichen. Alle Winkelmaße beruhen auf Teilungen des Kreises in 360 deckungsgleiche Teile (Kreisausschnitte).
Winkelarten
Winkel werden nach ihrer Größe unterschieden:
Nullwinkel
Stand: 2010
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