Stanislaw Ulam

STANISLAW MARCIN ULAM wurde am 3. April 1909 im polnischen Lemberg (heute: Lwow, Ukraine) geboren. Nach Abschluss der Grundschule absolvierte er das städtische Gymnasium. Bereits in jener Zeit begann er, sich für physikalische und astronomische Probleme zu interessieren. Dies wurde noch verstärkt, nachdem er als Zwölfjähriger von einem Onkel ein Teleskop geschenkt bekommen hatte. Im Alter von etwa 14 Jahren unternahm ULAM den Versuch, die spezielle Relativitätstheorie von ALBERT EINSTEIN (1879 bis 1955) zu verstehen; scheiterte aber zunächst an den erforderlichen mathematischen Grundlagen. Deshalb eignete er sich diese durch Studieren zahlreicher Mathematikbücher, die weit über dem schulischen Niveau des gymnasialen Unterrichts lagen, an. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Mathematiklehrer, der auch als Dozent an der Lemberger Universität tätig war.

Im Jahre 1927 begann STANISLAW ULAM, in Lemberg Mathematik zu studieren. Zu seinen Lehrern gehörte unter anderem der bekannte polnische Mathematiker KAZIMIERZ KURATOWSKI (1896 bis 1980). Nach Abschluss des Studiums und erfolgreicher Promotion im Jahre 1933 setzte STANISLAW ULAM seine Forschungen fort. Auf Einladung JOHN VON NEUMANNS (1903 bis 1957) begab er sich zu seinem ersten Auslandsaufenthalt nach Princeton (USA), wonach noch zahlreiche weitere Besuche amerikanischer Universitäten folgen sollten. So pendelte er regelmäßig zwischen seiner Heimat und den USA, in die er nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte.
Im Jahre 1940 erhielt STANISLAW ULAM eine Professor an der Universität von Wisconsin. 1943 bat ihn VON NEUMANN um Mitarbeit an einem geheimen kriegswichtigen Projekt. ULAM stimmte zu und trat kurz danach seine neue Stelle am „Los Alamos National Laboratory“ an. Hier wurden die grundlegende Forschungen für den Bau der ersten Kernwaffen betrieben, an denen (speziell an der Entwicklung der Wasserstoffbombe) ULAM nun beteiligt war und maßgebliche Beiträge zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts lieferte.

Während der Zeit in Los Alamos entwickelte STANISLAW ULAM ein mathematisches Verfahren (die sogenannte Monte-Carlo-Methode), die heute u.a. Verwendung in Mathematiksoftware findet (Monte-Carlo-Algorithmen sind stochastische Algorithmen).
1956 veränderte er das Sieb des ERATOSTHENES und erhielt so Zahlen, die ähnliche Eigenschaften wie die Primzahlen haben (und als glückliche Zahlen bezeichnet werden).
1965 verließ STANISLAW MARCIN ULAM Los Alamos und übernahm den Lehrstuhl für Mathematik an der Universität von Colorado. Wissenschaftlich arbeitete er vor allem auf den Gebieten der Mengenlehre (eine rekursiv definierte Folge trägt heute seinen Namen), der Gruppentheorie und der Topologie sowie der mathematischen Physik. Bis zu seinem Tod am 13. Mai 1984 hatte er die Professor für Biomathematik inne.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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