Senkrechte Parallelprojektion

Treffen die zueinander parallelen Projektionsgeraden (Projektionsstrahlen) von einem Körper kommend senkrecht auf eine Bildebene auf, so spricht man von einer senkrechten Parallelprojektion (Orthogonalprojektion).

Befindet sich ein Körper auf oder über einer Zeichenebene, so entsteht bei einer Betrachtung von oben (Draufsicht) auf der Ebene der Grundriss des Körpers. Waagerechte Kanten behalten dabei ihre wahre Länge, senkrechte Kanten erzeugen einen Punkt und schräge Kanten werden verkürzt dargestellt.
Die Bilder der Eckpunkte in der Zeichenebene werden zusätzlich zum Buchstaben mit einem Strich versehen. Fallen zwei Punkte im Grundriss zusammen, so wird der weiter oben liegende Punkt zuerst genannt.

Parallelprojektion

Parallelprojektion

Der Grundriss eines Quaders mit aufgesetzter Pyramide (Bild 1) kann in folgender Weise gezeichnet werden (Bild 2):

  1. Konstruktion der Grundfläche des Körpers in wahrer Größe und Beschriften der Eckpunkte
  2. Konstruktion des Bildes der Pyramidenspitze und Beschriften aller weiteren Punkte
  3. Nachzeichnen der Kanten unter Beachtung der Sichtbarkeit
Grundrisskonstruktion

Grundrisskonstruktion

Bei einer senkrechten Zweitafelprojektion wird der Körper in der Grundrissebene (Grundriss des Körpers) und in der Aufrissebene (Aufriss des Körpers) abgebildet (Bild 3). Der Aufriss entspricht der Darstellung des Körpers von vorn (Vorderansicht).
Grundriss- und Aufrissebene sind zueinander senkrecht.
Beide Ansichten werden in derselben Ebene dargestellt. Die Schnittgerade der beiden Ebenen heißt Rissachse und dient als Hilfslinie zum Zeichnen eines Zweitafelbildes.

Senkrechte Zweitafelprojektion

Senkrechte Zweitafelprojektion

Das Zweitafelbild eines stehenden dreiseitigen Prismas kann in folgender Weise gezeichnet werden (Bild 4):

  1. Die Rissachse wird vorgegeben.
    Die Grundfläche des Prismas wird in wahrer Größe konstruiert und die Bilder der Eckpunkte angetragen.
  2. Die Ordnungslinien durch die Eckpunkte werden senkrecht zur Rissachse eingezeichnet.
  3. Von der Rissachse aus nach oben wird an die Ordnungslinien die Höhe des Prismas angetragen.
  4. Die Bilder des Prismas werden vervollständigt. Alle Eckpunkte werden beschriftet und die Kanten unter Beachtung der Sichtbarkeit gezeichnet bzw. nachgezeichet.

Hinweis: Um die Anschaulichkeit zu verbessern (z. B. bei der Beschriftung von Punkten), wird oftmals der Aufriss oberhalb der Rissachse in einem festgelegten Abstand (z. B. 1 cm) gezeichnet, obwohl der Körper auf der Grundrissebene steht.

Zusätzlich zu den zwei Ansichten bei der senkrechten Zweitafelprojektion können bis zu vier weitere Ansichten hinzugefügt werden. Man spricht dann von Mehrtafelbilder.

Zweitafelbild eines Prisma

Zweitafelbild eines Prisma

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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