HERON VON ALEXANDRIA lebte etwa Ende des 1. Jh. in Alexandria. Er war ein äußerst vielseitiger Mathematiker und Physiker, der eine praktische Ausrichtung der Mathematik im Sinne PLATONs betrieb und somit eine zu EUKLID gegensätzliche Auffassung vertrat.
In seinem Werk „Dioptra“ beschreibt er eine Methode zur Bestimmung des Zeitunterschiedes zwischen Rom und Alexandria durch die Beobachtung derselben Sonnenfinsternis an den verschiedenen Orten. Seine Werke bilden eine Sammlung zur angewandten Geometrie und Mechanik, sind aber nur in Teilen oder verstümmelt überliefert.
Er beschrieb die Anfertigung von Messinstrumenten (Wasseruhren, Vermessungsgeräten (Diopter) u. Ä.) und Maschinen (Hebezeugen, Maschinen und Automaten), die schon mit Dampf- oder Luftdruck betrieben wurden. Die bekanntesten sind der heronsche Brunnen und der Heronsball . Als bedeutender Techniker des Altertums erfand er ein ausgeklügeltes System zur automatischen Öffnung einer großen Tempeltür. Ein Vorgang, der seinen Zeitgenossen sehr imponiert haben muss.
Weiterhin schrieb er einen Kommentar zu den Elementen des EUKLID, Bücher über Definitionen und Inhaltsberechungen. Besonders populär war die „Geometrica“, eine Zusammenstellung von Formeln und Aufgaben.
Die Formel zur Berechnung von Dreiecken mit Beziehung zwischen Flächeninhalt und Umfang geht auf HERON zurück (heronsche Formel).
Ebenfalls in der „Metrica“ beschreibt er ein Verfahren zum Ziehen der Wurzel, welches auch schon babylonischen Mathematikern bekannt war. Heron hat dabei die bekannte Formel allerdings rekursiv eingesetzt. Seine Messverfahren waren Vorbild für die Feldmessmethoden der römischen Landvermesser, die mit den Eroberungsheeren unterwegs waren und eine Weltkarte des römischen Weltreiches mit erstaunlich genauen Entfernungsangaben fertigten.
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